Biographie

Wolfurt, Kurt von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Musiker, Komponist
* 7. September 1880 in Lettin/Baltikum
† 25. Februar 1957 in München

Als Komponist und Musiker unter dem Pseudonym Kurt von Wolfurt bekannt, besuchte Kurt Freiherr von Wolff in seiner baltischen Heimat und in St. Petersburg die Schule, studierte Zoologie in Dorpat, Naturwissenschaften in Leipzig, wo er sich am dortigen Konservatorium auch dem Studium der Musik widmete. Er war 1902/03 Privatschüler von Max Reger und studierte zugleich Kunstgeschichte in München. Von 1906-1914 wirkte er als Kapellmeister in Kottbus, Straßburg und München, von 1916-1918 lebte er in Stockholm, anschließend in Dresden, seit 1920 in Berlin, wo er als Musikschriftsteller und von 1923-1945 als Sekretär der Musikabteilung der Preußischen Akademie der Künste tätig war, seit 1936 auch als Lehrer der Kompositionsklassen am Berliner Städtischen Konservatorium. Im Jahre 1945 ging er als Lehrbeauftragter für Komposition an die Universität Göttingen und lebte von 1949-1952 in Südafrika, wo er Orchesterkonzerte in Johannesburg leitete und Gastprofessor an der Universität Pretoria war. Nach seiner Rückkehr ging er nach Göttingen, lebte später in der Schweiz und seit 1955 in München. Als Komponist schuf er Kammermusik, Lieder, Chorwerke, geistliche Lieder, ein Weihnachtsoratorium, Tartini-Variationen für Orchester, Goethe-Lieder, Gesänge der Rose, ein Requiem für die Gefallenen und die Komische Oper „Dame Kobold“ (1940). Als Musiktheoretiker und -Schriftsteller schrieb er eine Mussorgski-Biographie, „Die sinfonischen Werke von Peter I. Tschaikowsky“ (1947), „Peter I. Tschaikowsky, Bildnis des Menschen und Musikers“ (1952). Sein Bruder Friedrich (Fred) Freiherr von Wolff (1883-1943) wurde als Gründer des Baltischen Baudenkmäler-Archivs der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga bekannt.