Seminar, 03. - 05.12.2021

Akademie Mitteleuropa e.V.: Stadt- und Kulturgeschichte von Großwardein/Oradea/Nagyvarad

Die Akademie Mitteleuropa e.V. lädt

in Zusammenarbeit mit der Partium-Universität Oradea

zu einem Wochenendseminar vom 3. bis 5. Dezember 2021

Stadt- und Kulturgeschichte von Großwardein/Oradea/Nagyvarad

in die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Bad Kissingen ein.

 

Großwardein wurde erstmals 1113 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert entstand die Ladislaus-Festung. 1474 wurde Großwardein von den Osmanen belagert und erobert. Nach dem Zerfall Ungarns nach der Schlacht bei Mohács gegen die Osmanen 1526 wurde Großwardein dem Fürstentum Siebenbürgen zugeschlagen. 1598 widerstand die Stadt einer türkischen Belagerung im Rahmen einer Strafexpedition gegen den walachischen Woiwoden Michael dem Tapferen. 1660 wurden Stadt und Region von den Osmanen eingenommen. Großwardein war kurzzeitig Hauptstadt eines osmanischen Verwaltungsbezirks, bis die Stadt 1692 von den Habsburgern erobert wurde. Die damals entstandene und bis heute erhaltene barocke Stadtarchitektur zeugt vom wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Stadt. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 wurde Großwardein Hauptstadt des Komitats Bihar. Um die Wende zum 20. Jahrhundert erlebte die Stadt einen weiteren Aufschwung, den sie nicht zuletzt ihren wirtschaftlich und kulturell sehr aktiven jüdischen Einwohnern verdankte. Im Vertrag von Trianon 1920 wurde das Kreischgebiet dem Königreich Rumänien zugeschlagen. Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch kam das Gebiet von 1940 bis 1944 wieder kurzzeitig zu Ungarn und dann erneut zu Rumänien. Mit ungarischer Unterstützung war zuvor der größte Teil der jüdischen Bevölkerung im Mai und Juni 1944 von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet worden. In der Zeit der kommunistischen Herrschaft verdoppelte sich die Einwohnerschaft. Im Zuge der forcierten Industrialisierung und Urbanisierung durch staatliche Wohnungsbauprogramme entstanden auch in Großwardein uniforme Plattenbausiedlungen in den Vorstadtvierteln. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt prosperiert gegenwärtig. Die immer noch multikonfessionelle und multikulturelle Stadt hat ein bedeutendes architektonisches Erbe, ein reges kulturelles Leben sowie gute Bildungseinrichtungen. Im Seminar soll der Stadtgeschichte sowie dem sozialen und kulturellen Leben der Stadt nachgespürt werden.

 

Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch: Eine Einführung in die Geschichte Großwardeins und mit einem zweiten Vortrag: Deutsche Kaiser- und ungarische Königsgräber in Großwardein; Prof. Dr. Karl-Heinz Rothenberger: Eine Annäherung an die Stadt in Kunstfotographien; Attila Lakatos-Balla: Der Einfluss der kirchlichen Bautätigkeit auf das Stadtbild Großwardeins im 18. Jahrhundert; Dr. Szabolcs János:  Kulturelle Meilensteine in der Stadtgeschichte von Großwardein; Dr. Eszter János: Die Stadtentwicklung von Großwardein im Zeichen der Moderne; Dr. Franz Metz: Zur Musikgeschichte Großwardeins mit dem Schwerpunkt auf dem Schaffen Michael Haydn; Dr. Thomas Schares: Zu Maria Theresias Zeiten. Der Komponist Ditter von Dittersdorf und der Bischof von Großwardein; Dr. Attila Verok: Großwardein in Landkarten und Ansichten, alten Drucken, Archivalien; Dr. Gábor Veres: Das Amt der Viertelmeister in Mitteleuropa und seine Parallelitäten in Großwardein; Dr. Andrea Bánffi-Benedek: Steinerne Zeitzeugen: Ein Rundgang in Bildern durch den Großwardeiner Jüdischen Friedhof.

 

Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 63,60 € (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ost- und Ostmitteleuropa 33,60 €) und ggf. EZ-Zuschlag 20 € für den gesamten Zeitraum. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Veranstaltung wird voraussichtlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Es gelten die dann aktuellen Coronaregeln, voraussichtlich G 2. Eine Teilnahme ist nur wirksam geimpften oder genesenen Personen gestattet.

Bitte melden Sie sich umgehend an:

Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“
Alte Euerdorfer Straße 1
97688 Bad Kissingen
Telefon: 0971-714 70
Fax: 0971-714 717
E-Mail: info@heiligenhof.de