Vortrag, 17.02.2022

Westpreußische Landesmuseum: Der Dom und die Kapitelsburg in Marienwerder (Kwidzyn) Referent: PD Dr. Christofer Herrmann

17. Februar 2022, 18:00 Uhr

 

 

Die Burg des pomesanischen Domkapitels in Marienwerder (errichtet um 1320-1345) ist durch ihre Verschmelzung mit dem Dom (erbaut 1343-1380) ein einzigartiges Denkmal der gotischen Baukunst. Der Baukomplex zählt neben der Marienburg zu den bedeutendsten Werken der Architektur in Westpreußen. Besonders imponierend ist die Ansicht von der Westseite, vom Nogattal her, wo hinter dem gewaltigen Dansker die mächtige Baugruppe der Burg und des Domes emporragt. Oft wird dieser Wehrbau für eine Deutschordensburg gehalten, denn er zeigt alle wesentlichen Merkmale einer klassischen Konventsburg des Deutschen Ordens in fast idealer Perfektion. Tatsächlich waren die Auftraggeber und Bewohner der Burg jedoch die pomesanischen Domherren, die von dort aus zwischen etwa 1330 und 1525 das kleine Territorium des Domkapitels regierten. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Baugeschichte und Ausstattung von Burg und Dom in Marienwerder.

PD. Dr. Christofer Herrmann studierte Kunstgeschichte, deutsche Volkskunde, Slawistik und Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1993 erfolgte die Promotion mit einer Arbeit über spätmittelalterliche Wohntürme im Rhein-Mosel-Gebiet. 1995-2006 war er als außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Germanistik der Universität Olsztyn/Allenstein (Polen) tätig. 2005 schloss er seine Habilitation an der Universität Greifswald („Mittelalterliche Architektur im Preußenland“) ab. In den Jahren 2006-2019 war er als außerordentlicher Professor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Gdańsk/Danzig beschäftigt. Von 2015-2019 folgte die Durchführung eines Forschungsprojekts zum Hochmeisterpalast auf der Marienburg an der TU Berlin, Fachgebiet

 

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