Er entstammte einer baltischen Adelsfamilie, die eine Reihe Offiziere, aber auch Gelehrte hervorgebracht hat. Er besuchte das Gymnasium in Dorpat und anschließend die dortige Universität als Stud. oec. pol. Dann wechselte er zur Universität Heidelberg über, wo er 1847 zum Dr. phil. promovierte. In Leipzig studierte er Kunstgeschichte und wurde Direktorialassistent am Königlichen Kupferstichkabinett in Berlin. Von 1855 bis 1919 wirkte er als Geheimrat und Vortragender Rat bei der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen in Dresden. Er schrieb eine Reihe kunstgeschichtlicher Abhandlungen, gab das dreibändige Werk „Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit“ (1920/21) heraus und veröffentlichte eine „Geschichte der japanischen Farbenholzschnitte“. Sein Sohn, Prof. Dr. Wilfried von Seidlitz, brachte es bis zum Präsidenten der Preußischen geologischen Landesanstalt.
Bibl.: Album Livonorum (1908; Nachtr. 1914); Deutsch-Baltisches Biographisches Lexikon 1710-1960 (Köln-Wien 1970).
(1972)