Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

Als überregionale Kultureinrichtung aller Vertriebenen hat sich die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen für Wissenschaft und Forschung, so ihr vollständiger Name, seit der Gründung im Jahre 1974 der wichtigen Aufgabe angenommen, im Sinne des Kulturparagraphen § 96 des Bundesvertriebenengesetzes das vielfältige Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewusstsein der Deutschen und des Auslands lebendig zu erhalten und das in seiner Tradition stehende kulturelle Schaffen zu fördern.

Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen wirkt in enger Zusammenarbeit mit nach §96 BVFG auf landsmannschaftlicher Basis tätigen Einrichtungen, Einrichtungen der deutschen Minderheiten  universitären Einrichtungen, Institutionen und einzelnen Wissenschaftlern in Deutschland sowie den Nachbarländern im östlichen Europa. Sie analysiert Stand und Entwicklung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Staaten des östlichen Europa und bietet den Vertriebenen und der gesamten Öffentlichkeit entsprechende Informationen.

  • Einzige landsmannschaftlich übergreifend und deutschlandweit sowie grenzüberschreitend tätige Stiftung der Heimatvertriebenen auf Ebene der Zivilgesellschaft.
  • Zentrale Einrichtung aller Vertriebenen zum Zweck der Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung der Kultur und Geschichte aller historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete, Förderung der Wissenschaft und kulturelle Breitenarbeit
  • Die Kulturstiftung ist Brückenbauer, Kulturvermittler und Forschungseinrichtung gleichermaßen. Besonderheit ist, dass diese Arbeit von einer Einrichtung der Heimatvertriebenen selbst geleistet wird, und zwar unter aktiver Mitwirkung der Einrichtungen der gemäß § 96 des BVFG betriebenen eigenständigen Kulturarbeit, der Landsmannschaften und der Verbände der deutschen Minderheiten vom Baltikum bis in die Ukraine. Es fließen hierbei persönliche Erfahrungen und Hintergründe der aus ihren Heimatgebieten Vertriebenen und ihrer Nachfahren im Kontext von Flucht, Vertreibung, Deportation und Integration unmittelbarer ein als dies sonst meist der Fall ist. Auf dieser Basis leistet die Kulturstiftung im östlichen Europa friedensstiftend wertvolle verständigungspolitische Arbeit.

Die Landesbeauftragten aus Bayern, Berlin, Hessen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen erklärten im Juni 2024, dass die Kulturstiftung wichtiger und verlässlicher Partner für sie selbst und die sie tragenden Landesregierungen ist. „Sie leistet als zentrale landsmannschaftlich übergreifende und deutschlandweit arbeitende zentrale Kultureinrichtung eine unerlässlich gewordene Scharnierfunktion zu den Vertriebenen- und Spätaussiedlerorganisationen. Die Kulturstiftung wirkt in die Gesellschaft hinein, baut mit ihren Veranstaltungen und wissenschaftlichen Fachtagungen Brücken in Europa und trägt auf Ebene der Zivilgesellschaft nachhaltig zur Erfüllung des §96 BVFG bei.“

Marienburg, ©Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören:

  • Sie führt Symposien und Veranstaltungen in den Bereichen Staats- und Völkerrecht, Geschichte/Zeitgeschichte, Kunstgeschichte und Literaturgeschichte durch, die in Abstimmung mit bestehenden wissenschaftlichen Einrichtungen unter Ansprache und Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses dazu beitragen, neue Forschungsvorhaben anzustoßen, die Thematik in der Wissenschaft weiter zu befördern, bürgerschaftliches Engagement zu wecken und insbesondere an bestehende wissenschaftliche Strukturen heranzuführen.
  • Sie veröffentlicht die Ergebnisse der Fachtagungen sowie wissenschaftliche Monografien zu Geschichte und Kultur des historischen deutschen Ostens in wissenschaftlichen Fachverlagen und im Eigenverlag, dies auch mit digitalen Formaten. Als Reihen bestehen: Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, Historische Forschungen, Literarische Landschaften, Kunsthistorische Arbeiten. Die „Ostdeutschen Gedenktage – Persönlichkeiten und historische Ereignisse“ bieten jährlich Kurzbiographien, Werk- und Literaturverzeichnisse von Persönlichkeiten aus den historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten.
  • Sie richtet alljährlich Begegnungstagungen mit nach §96 BVFG auf landsmannschaftlicher Basis tätigen Einrichtungen aus ganz Deutschland aus.
  • Sie richtet in Kooperation mit den deutschen Minderheiten im östlichen Europa alljährlich Begegnungstagungen von nach §96 BVFG tätigen Einrichtungen gemeinsam mit Vertretern der deutschen Minderheiten im östlichen Europa Sie arbeitet dabei engstens mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) zusammen. „Scharnier-Funktion” als Ansprechpartner der AGDM.
  • Sie berät deutschlandweit nach §96 BVFG tätige Einrichtungen der Heimatvertriebenen in den Bereichen Heimatsammlungen, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzielle Förderungen, Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Wissenschaft. Fachlichen Beratung bei Themenfindung und Projektdurchführungen. Fächerübergreifende Hilfestellung bei der Vermittlung von Kontakten zu Einrichtungen in Deutschland, bei der Organisatorin von Tagungen, der Vermittlung von Referenten/innen.
  • Sie vernetzt mit dem vor ihr gegründeten „Junges Netzwerk Zukunft“ die Jugendorganisationen von Vertriebenen- und Spätaussiedlern in Deutschland und mit denen der deutschen Minderheiten.
  • Sie veranstaltet internationale Wettbewerbe, die sich insbesondere an Jugendliche und Nachwuchswissenschaftler richten.
  • Sie vernetzt mit der von ihr gegründeten Medienarbeitsgemeinschaft die Publikationsorgane und Medien der Heimatvertriebenen in Deutschland untereinander und mit denen der deutschen Minderheiten,
  • Sie vernetzt in dem von ihr gegründeten Netzwerk für Nachwuchswissenschaftler diese untereinander und mit Einrichtungen nach §96 BVFG.
  • Sie vernetzt in ihren wissenschaftlichen Fachtagungen Wissenschaftler aus Deutschland mit Wissenschaftlern aus dem östlichen Europa und bezieht dabei Angehörige von Landsmannschaften und deutschen Minderheiten ein,
  • Sie veranstaltet grenzüberschreitende wissenschaftliche Fachtagungen in den Bereichen (Zeit-)Geschichte, Literaturgeschichte, Kunstgeschichte, stößt dabei neue methodische und fachliche Ansätze an und leistet verständigungspolitische Arbeit.
  • Sie leistet Unterstützung bei der Anbahnung von Kooperationen und Vernetzungen mit fachlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen des § 96 BVFG-Förderbereichs auch zur Beförderung des bürgerschaftlichen Engagements in diesem Bereich.
  • Sie unterhält unter dem Generalthema „Menschenrechte und Demokratie“ eine eigene Studiengruppe „Politik und Völkerrecht“ und eine Forschungsstelle zu ethnischen Vertreibungen.
  • Sie wirkt an kulturellen Veranstaltungen in den Bereichen Kunst, Musik, Literatur, Theater und Brauchtumspflege mit.