Biographie

Lessing, Carl Friedrich

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Maler, Zeichner
* 15. Februar 1808 in Breslau
† 5. Juni 1880 in Karlsruhe

Der Maler Karl Friedrich Lessing, ein Großneffe Gotthold Ephraim Lessings, besuchte das Gymnasium in Breslau, die Bauakademie in Berlin und widmete sich dann der Landschaftsmalerei an der dortigen Kunstakademie. Er folgte Schadow nach Düsseldorf, wo er sich der Historienmalerei zuwandte. Lessing gilt als Großmeister der historisch-romantischen Landschaft. Als Schadow im Jahre 1830 nach Italien ging, übertrug er Lessing einen Teil seiner Funktionen als Direktor der Düsseldorfer Malerschule. Im Jahre 1858 wurde er als Direktor der großherzoglichen Gemäldegalerie nach Karlsruhe berufen, wo u. a. die Gemälde „Kreuzfahrer“ (1863) und die „Disputation Luthers mit Eck“ (1867) sowie eine große Anzahl von Landschaften entstanden sind, wie etwa die „Eifellandschaft bei Gewitter“ (1875, Nationalgalerie Berlin) und „Harzlandschaft vom Regenstein“ (1877, Dresdener Galerie). Lessing wählte seine Motive mit Vorliebe aus Gebirgsgegenden mit düsterem Charakter, der Eifel, dem Spessart und dem Harz. Die romantische Staffage erinnert an den Bildungsgang des Künstlers, dessen Naturauffassung jedoch mit der modernen Kunstentwicklung Schritt hielt. Arbeiten seines Sohnes, Professor Otto Lessing (geb. am 24.2.1846 in Düsseldorf), der Bildhauer und Maler wurde, schmückten u. a. das Reichskanzlerpalais, das Zeughaus, das Königliche Schloß und das Reichstagsgebäude in Berlin, auch schuf er das am 16. Oktober 1890 enthüllte Lessing-Denkmal in Berlin.

Bibl.: M. Jordan: Ausstellung der Werke K. Fr. Lessings (1880).