Er besuchte das Deutsche Gymnasium in Lodz und bestand das Abitur 1932. Von seinem fünften Lebensjahr an erhielt er Klavierunterricht; als Dirigent leitete er das Schülerorchester „Pro artibus“. Die Warschauer Chopin-Hochschule absolvierte er 1934 mit Auszeichnung. An der Berliner Hochschule für Musik war er Meisterschüler von Waldemar Lütschg (Klavier) und Paul Hindemith (Kompositionslehre). Seit 1938 wirkte Knapp als Musikpädagoge und Konzertpianist in Warschau; bereits 1939 wurde er Leiter der Städtischen Musikhochschule in Lodz, 1940 Kapellmeister der Litzmannstädter Städtischen Bühnen. Nach dem Zusammenbruch – Knapp stand im Fronteinsatz u. a. bei Libau, Stettin und am Küstriner Brückenkopf – fand er Unterkunft in Lübeck, wo er sein Leben zunächst als Klavierlehrer fristete. Im Dezember 1948 wurde er Dozent an der Lübecker Volkshochschule, die ihn auch als Pianisten einsetzte. Als einer der besten Chopin-Interpreten gab er zahlreiche Konzerte in den Großstädten der Bundesrepublik. Die Künstlergilde e. V. berief ihn zum Beirat für Musik. Doch der Kampf um das tägliche Brot hatte seine Gesundheit geschädigt; er war erst 45 Jahre alt als er starb. Sein erstes größeres Chorwerk In memoriam widmete Knapp den Opfern des September 1939 in Polen. Neben seinen Vertonungen von Gedichten und Liedern ragen besonders ein Bläserquintett und die Turmmusik für sechs Blechbläser hervor, die mit einem Musikpreis der Künstlergilde ausgezeichnet wurden. Neben Werken für Streichorchester, für Violine, einer Studie zu Dritt für drei Blockflöten und einem Concertino für Klavier und Streichorchester (1953 anläßlich des Musikfestes deutscher Tonkünstler in Kassel uraufgeführt) steht eine Sinfonische Kantate an die Heimat zum 10. Jahrestag der Vertreibung aus der ostdeutschen Heimat, die in Düsseldorf und Hagen/Westfalen uraufgeführt wurde.
(1968)