Biographie

Knapp, Arno

Herkunft: Zentralpolen (Weichsel-Warthe)
Beruf: Komponist
* 8. März 1913 in Lódz/Polen
† 2. Mai 1958 in Lübeck

Er besuchte das Deutsche Gymnasium in Lodz und bestand das Abitur 1932. Von seinem fünften Lebens­jahr an erhielt er Klavierunterricht; als Dirigent leitete er das Schülerorchester „Pro artibus“. Die Warschauer Chopin-Hochschule absolvierte er 1934 mit Auszeich­nung. An der Berliner Hochschule für Musik war er Meisterschüler von Waldemar Lütschg (Klavier) und Paul Hindemith (Kompositionslehre). Seit 1938 wirkte Knapp als Musikpädagoge und Konzertpianist in War­schau; bereits 1939 wurde er Leiter der Städtischen Musikhochschule in Lodz, 1940 Kapellmeister der Litz­mannstädter Städtischen Bühnen. Nach dem Zusammen­bruch – Knapp stand im Fronteinsatz u. a. bei Libau, Stettin und am Küstriner Brückenkopf – fand er Unterkunft in Lübeck, wo er sein Leben zunächst als Klavier­lehrer fristete. Im Dezember 1948 wurde er Dozent an der Lübecker Volkshochschule, die ihn auch als Pianisten einsetzte. Als einer der besten Chopin-Interpreten gab er zahlreiche Konzerte in den Großstädten der Bundes­republik. Die Künstlergilde e. V. berief ihn zum Beirat für Musik. Doch der Kampf um das tägliche Brot hatte seine Gesundheit geschädigt; er war erst 45 Jahre alt als er starb. Sein erstes größeres Chorwerk In memoriam widmete Knapp den Opfern des September 1939 in Po­len. Neben seinen Vertonungen von Gedichten und Lie­dern ragen besonders ein Bläserquintett und die Turm­musik für sechs Blechbläser hervor, die mit einem Musikpreis der Künstlergilde ausgezeichnet wurden. Ne­ben Werken für Streichorchester, für Violine, einer Studie zu Dritt für drei Blockflöten und einem Concertino für Klavier und Streichorchester (1953 anläßlich des Musikfestes deutscher Tonkünstler in Kassel uraufge­führt) steht eine Sinfonische Kantate an die Heimat zum 10. Jahrestag der Vertreibung aus der ostdeutschen Hei­mat, die in Düsseldorf und Hagen/Westfalen uraufge­führt wurde.

(1968)