Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen – das „Grundgesetz“ der deutschen Heimatvertriebenen – feierte ihr 70. Jubiläum

Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen – das „Grundgesetz“ der deutschen Heimatvertriebenen – feierte ihr 70. Jubiläum
(v.l.) Stephan Rauhut, Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien, Christian Knauer, Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung und Vizepräsident des BdV, Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, und Reinfried Vogler, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und Präsident der Sudetendeutschen Bundesversammlung – Foto: Stephan Rauhut

Anlässlich des 70. Jahrestages der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen fand gestern der diesjährige Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Stuttgart statt, dem Gründungsort der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. In Stuttgart-Bad Cannstatt wurde am 6. August 1950 die tags zuvor unterzeichnete Charta feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Bad Cannstätter Kurpark erinnert heute das Charta-Mahnmal an dieses wichtige Bekenntnis der Vertriebenen zu einem gemeinsamen, freien und friedlichen Europa.

Bei der feierlichen Kranzniederlegung sprachen neben Dr. Bernd Fabritius, Präsident des BdV, auch Iris Ripsam, Landesvorsitzende des BdV in Baden-Württemberg, und Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg. Unter den Gästen waren zudem auch Reinfried Vogler, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und Präsident der Sudetendeutschen Bundesversammlung, sowie Stephan Rauhut, Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien.

Die Charta prägt das Selbstverständnis und das Handeln der deutschen Heimatvertriebenen wie kein zweites Dokument und gibt ihnen bis heute Halt und Orientierung. Aber auch für die deutsche Politik war und ist die Charta der deutschen Heimatvertriebenen ein wichtiger Ankerpunkt. Die Charta gehört heute unzweifelhaft zu den grundlegenden politischen Dokumenten Nachkriegsdeutschlands.

In seinem schriftlichen Grußwort erklärte Bundespräsident Steinmeier in diesem Geiste:

Schon sehr früh nach dem Krieg haben die Heimatvertriebenen mit ihrer Charta auch ganz offiziell einen Verzicht auf Rache oder Vergeltung erklärt. Sie haben damit nicht nur ihren Beitrag zum inneren Frieden im Nachkriegsdeutschland geleistet. Sie haben auf ihre Weise ganz persönlich die Konsequenzen einer Schuld auf sich genommen, die das ganze Volk auf sich geladen hatte. Und sie haben mit der Charta letzten Endes auch dazu beigetragen, dass – unter anderem mit den Ostverträgen der sozialliberalen Koalition nach 1969 – der Weg zur Versöhnung mit den polnischen Nachbarn und zum friedlichen Zusammenleben mit den Völkern der damaligen Sowjetunion sich öffnete.“

Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen – das „Grundgesetz“ der deutschen Heimatvertriebenen – feierte ihr 70. Jubiläum
Gäste des Tages der Heimat 2020 in Bad Cannstatt waren auch Stephan Rauhut (links), Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien und Reinfried Vogler, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und Präsident der Sudetendeutschen Bundesversammlung. – Foto: Stephan Rauhaut

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Bundes der Vertriebenen:

Deklaration des BdV-Präsidiums zum 70. Jubiläum der Charta der deutschen Heimatvertriebenen.

Weiterführende Informationen zur Charta der deutschen Heimatvertriebenen.

Schriftliche Grußworte zum Tag der Heimat 2020 von Bundespräsident Frank Walter-Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie den Ministerpräsidenten der Länder und den Parteivorsitzenden von CDU, SPD und FDP.