Im Rahmen der Partnertagung der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen stellte der Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Thomas Konhäuser, am 10. Mai in Düsseldorf das neue Projekt der Kulturstiftung „Heimatsammlungen digitalisieren – Bildungsprozesse initiieren“ zahlreichen Bildungsträgern aus Nordrhein-Westfalen vor.
In den letzten beiden Jahren konnte die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen dank einer finanziellen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen insgesamt 20 Heimatsammlungen digitalisieren und auf der Internetseite www.heimatsammlungen.de diese in virtuellen Räumen präsentieren. Das vom Land in den letzten beiden Jahren geförderte Projekt eröffnet den Sammlungen weitere Zukunftsperspektiven. Zudem leisten die erstellten „virtualisierten Heimatsammlungen“ einen bedeutenden Beitrag dazu, einer breiten Öffentlichkeit einen erleichterten Zugang zum reichen kulturellen Erbe des historischen deutschen Ostens zu verschaffen. Gleichzeitig stellt das Projekt einen wichtigen Beitrag dar, zur zeitgemäßen und zukunftsfähigen Pflege der Erinnerungskultur der aus dem Osten als Vertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler gekommenen Menschen, die das Land NRW in der Nachkriegszeit wesentlich mit aufgebaut und gestaltet haben.
Hierauf aufbauend startet die Kulturstiftung, erneut durch das Land Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert, nunmehr das Projekt „Heimatsammlungen digitalisieren – Bildungsprozesse initiieren“. Begleitet wird dieses von einem von der Kulturstiftung gebildeten Beirat, bestehend u.a. aus Mitarbeitern der Kulturstiftung, Trägern von nordrhein-westfälischen Bildungseinrichtungen. Bildungsexperten und Vertretern des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft.
Schlesische Heimatsammlung in Iserlohn-Letmathe
Kern des Projektes der Kulturstiftung ist es mit den virtuellen Heimatsammlungen als Ausgangspunkt Bildungsformate zu entwickeln, um einerseits die Geschichtskompetenzen von Schülern, Jugendlichen und Erwachsenen im Hinblick auf die historischen deutschen Siedlungsgebiete im Osten Europas, die Ursachen von Flucht und Vertreibung, das Flucht- und Vertreibungsgeschehen ab 1945 und die die Ansiedlung und Integration der Heimatvertriebenen in Nordrhein-Westfalen zu fördern und andererseits die historischen Ereignisse in einen Kontext zur Gegenwart und heutigen gesellschaftlichen und sozialen Brennpunkten zu setzen. Neben der Erarbeitung von Bildungsformaten wird die Kulturstiftung zudem im Rahmen der Projektlaufzeit bis Jahresende bis zu sieben weitere Heimatsammlungen in Nordrhein-Westfalen virtualisieren. Gestartet wurde mit der schlesischen Heimatsammlung in Iserlohn-Letmathe mit ihren beeindruckenden Sammlungsbeständen.
Zielsetzung der zu erarbeitenden Bildungsformate mit den virtualisierten Heimatsammlungen als Einstieg ist insgesamt die Bedeutung der Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes als Teil einer gesamteuropäischen Geschichte in einem vereinten Europa zu verdeutlichen und daraus ableitend für die Themenfelder Flucht, Vertreibung und Migration im positiven Sinne zu sensibilisieren.
Videomittschnitt der Projektvorstellung bei der Partnertagung durch Geschäftsführer Konhäuser auf dem YouTube-Kanal der Kulturstiftung (www.bit.ly/kulturstiftungvideo)