Online-Workshoptag vermittelt Fachwissen

Einblick in den Workshop „Archivierung, Inventarisierung und Kassation“, ©Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

Der Online-Workshoptag der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen am 20. November war den Schwerpunkten Heimatsammlungen, Finanzförderung und Öffentlichkeitsarbeit gewidmet. Damit wurden die ursprünglich geplanten Präsenz-Seminare nachgeholt, die Corona-bedingt dieses Jahr leider ausfallen mussten. Die Einladung zu den Online-Workshops aber stieß auf großes Interesse und so war schon von vornherein klar, dass auch nächstes Jahr diese Themenschwerpunkte weiter ausgeführt werden müssen.

Das in diesem Jahr bereits bei Fach- und Begegnungstagungen erprobte Online-Format kam bei der Kulturstiftung nun erstmals auch bei Workshops zum Einsatz. Den großen Vorteil der Zuschaltung aus dem eigenen Wohnzimmer nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer gern, es gab aber auch Direktschaltungen aus Heimatstuben und Büros. Technische Probleme blieben größtenteils aus und so konnten die Workshops wie geplant stattfinden.

Den Auftakt bildete am Vormittag der Vortrag „Archivierung, Inventarisierung und Kassation“ mit Birgit Aldenhoff, Wissenschaftliche Referentin der Kulturstiftung für Kunstgeschichte und Heimatstuben, und Dr. Ansgar Klein, Historiker und Archivar. Als Fachmann für Archivalien konnte Dr. Klein viele Beispiele anführen, welche Sammlungsgegenstände aufbewahrungswürdig sind. Zudem bekamen die Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Informationen zur richtigen Lagerung und Inventarisierung ihrer Sammlungsgegenstände.

Gerade bei der Inventarisierung gibt es ein großes Angebot von Software-Lösungen, die jedoch oft mit hohen Anschaffungskosten verbunden sind. Alternativ könne man aber auch auf einfache Tabellenprogramme zurückgreifen, die auch kostenlos oder im Verbund mit anderer Bürosoftware zu haben sind. Zu bedenken gab Dr. Klein jedoch auch, dass man Sammlungsgegenstände und Archivalien auch mit Beständen anderer Sammlungen abgleichen kann, um ihren Wert einschätzen zu können.

Im nächsten Workshop widmete sich Christian Bronder, Referent der Kulturstiftung für finanzielle Förderungen, dem Thema „Zuwendungsrecht und Förderungen im Rahmen des §96“. Von der zu leistenden Vorarbeit des Projektantrages bis zu Nachbereitung mit Sachberichten und Verwendungsnachweisen wurde dabei auf die wichtigsten Punkte eingegangen. Gerade Fallstricke wie der richtige Projektbeginn und die Vermeidung von Doppelförderung kamen dabei zur Sprache.

Christian Bronder klärte auch über die Kategorien Landes- und Bundesinteresse auf. Projekte seien besonders förderwürdig, wenn sie bereits in der Konzeptionsphase auf finanzielle Nachhaltigkeit ausgerichtet und zukunftsorientiert sind. Als Antragsteller müsse man sich aber schon vor der Planung eines Projektes mit konkreten Anforderungen der Fördergeber bekannt machen. Nach der Erstellung einer Projektskizze könne aber an dieser Stelle auch die Kulturstiftung bereits entscheidende Hinweise in einem Beratungsgespräch geben.

Der Workshop „Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit“ mit Tomáš Randýsek, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Kulturstiftung, bildete den Abschluss des Online-Workshoptages. Mit Beispielen aus Theorie und Praxis wurden Möglichkeiten der Kontakt-aufnahme zu Medien vorgestellt, Kernpunkte guten Informationsaus-tausches beleuchtet und vermeid-bare Fehler aufgezeigt.

In einem zweiten Themenfeld beschäftigte sich der Workshop mit sozialen Medien. Das Nutzerverhalten kam hier ebenso zur Sprache wie die Pflichten eines Seitenanbieters. Eigenheiten von Plattformen wie Facebook und Twitter bei der Erstellung von Beiträgen, die Vernetzung mit anderen Anbietern und die Kommunikation mit Seitennutzern konnten kurz angerissen werden und werden im nächsten Jahr noch weiteren Stoff für Schulungen bieten.

Ein von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops insgesamt sehr nachgefragtes Thema war die Rechtssicherheit. Durch immer wieder neue Regelungen zum Urheberrecht, zu Persönlichkeits- und Bildrechten ist hier eine Unsicherheit entstanden. Zu diesem weiten Feld sollen im nächsten Jahr Experten zu Wort kommen und die verschiedenen Aspekte dieses Themas näher erläutern. Die Weichen für weitere Schulungen sind damit gestellt und die Kulturstiftung freut sich bereits jetzt auf zukünftige Workshops online und bald auch wieder vor Ort.

Einblick in den Workshop „Zuwendungsrecht und Förderungen im Rahmen des §96“, ©Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen

 

Einblick in den Workshop „Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit“, ©Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen