Biographie

Keil, Franz

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Herkunft: Donaugebiet
Beruf: Apotheker, Bergsteiger
* 22. Juni 1822 in Graslitz/Böhmen
† 10. März 1876 in Marburg/Drau

Er studierte Pharmazie und arbeitete in Apotheken in Graz, Gastein und Lienz. Bald stellte sich heraus, daß er eine besondere Eignung zum Geographen und Geoplastiker besaß. Bei einer Besteigung des Glockners, 1855, entschloß er sich, die Alpen als Relief darzustellen. So stellte er in den folgenden Jahren 30 Reliefs und Reliefkarten her. Be­kannt wurde sein Relief der Großglocknergruppe, das im Alpinen Museum von München einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Im Innsbrucker Landesmuseum steht die Kreuz­kofelgruppe aus den Lienzer Dolomiten, im Salzburger Landesmuseum befindet sich, die orographisch-physikalische Karte des Großglockners. Seit 1859 arbeitete er an einem Relief der deutschen Alpen im Maßstab 1 : 48 000, das er in 14 Sektionen aufgliederte. Er brauchte dafür zehn Jahre. 1857 baute er die Johannishütte in der westlichen Venedigergruppe. Sie ging 1876 in den Besitz der Prager Sektion des Deutschen Alpenvereins über. Keil war ein bekannter Bergsteiger. Ein Rückenmarkleiden, das er sich bei einem Bergunfall zuzog, zwang ihn, seine Arbeiten einzustellen. Die letzten sechs Lebensjahre verbrachte er in Marburg an der Dräu. An ihn erinnern die Keilspitze in den Lienzer Dolomiten und die Keilscharte im Großglocknergebiet.

(1972)