Biographie

Amelung, Walther

Herkunft: Pommern
Beruf: Archäologe
* 15. Oktober 1865 in Stettin/Pommern
† 12. September 1927 in Bad Nauheim

Als Sohn des Direktors einer Lebensversicherungsgesellschaft in Stettin und einer Schauspielerin am Dresdener Hoftheater (Antonia Lebrun) geboren, studierte der Archäologe Walther Amelung von 1884-1888 klassische Altertumswissenschaft an den Universitäten Tübingen, Leipzig und München, promovierte 1888, war zwei Jahre lang als Schauspieler in München und Berlin tätig und wandte sich dann ganz der Klassischen Archäologie zu.

Auf ausgedehnten Reisen (1891-1893) sammelte er umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der antiken Plastik. Seit 1895 in Rom ansässig, bearbeitete er einen Führer durch die Antiken in Florenz (1897) und einen Katalog der antiken Skulpturen des Vatikanischen Museums (1903-1908), der seine bedeutendste Leistung war. Sein Hauptinteresse galt der griechischen Plastik der klassischen Zeit. Im Jahre 1921 wurde Amelung mit der Leitung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom betraut, um dessen Widerstehen nach dem Ersten Weltkrieg er sich große Verdienste erworben hat. Sein Haus in Rom war ein Sammelpunkt archäologisch und künstlerisch interessierter Kreise.

Amelung ist auch als Übersetzer aus dem Lateinischen hervorgetreten.

Lit: Walther Amelung: „Es sei wie es wolle – Es war doch so schön“ – Lebenserinnerungen als Zeitgeschichte, Königstein/Ts. 1984. – Reinhard Lullies: Amelung, Walther, in: ders., Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Mainz 1988, S. 160–161. – William M. Calder III.: Amelung, Walther, in: Nancy Thomson de Grummond (Hrsg.): Encyclopedia of the History of Classical Archaeology. Westport (Connecticut) 1996, S. 40–41.

Bild: Kwartalnik Klasyczny 1, 1927

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Amelung