Biographie

Benckendorff, Graf Alexander von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: General der Kavallerie
* 23. Juni 1781 in Estland
† 11. September 1844 in auf See, auf der Höhe von Dagö/Estland

Als Sohn des Generals der Infanterie Christoph von Benckendorff (1749-1823) in Estland geboren, war Alexander von Benckendorff als Günstling Kaiser Pauls I. von Rußland bereits im Jahre 1798 Flügeladjutant. Im Kriege 1806-1807 war er Oberst und wurde mit dem preußischen Pour le mérite ausgezeichnet. Er wurde 1812 Generalmajor, 1819 General-Adjutant und Stabschef des Gardekorps, 1821 General-Leutnant und Kommandeur der 1. Kürassierdivision.

Von 1826-1844 leitete er als Chef die neugebildete III. Abteilung der Kanzlei des Zaren und war als einer der einflußreichsten Männer im russischen Kaiserreich damit Leiter der Geheimen Staatspolizei und Chef der Gendarmen, zugleich Kommandeur des Kaiserlichen Hauptquartiers. Seine Stellung charakterisiert am besten ein Ausspruch, den Kaiser Nikolai I. von Rußland einmal getan haben soll: „Ich bin wohl für Rußland ersetzbar, nicht so jedoch Benckendorff.“ Er wurde zum General der Kavallerie befördert, wurde 1831 Mitglied des Reichsrates und des Ministerkomitees, 1832 Mitglied des Hauptstabes des Kaisers. Im Jahre 1833 erhielt er den preußischen Schwarzen-Adler-Orden. Von 1828-1844 leitete Benckendorff das Lazarew-Institut für orientalische Sprachen in Moskau.

Seit 1827 war er Besitzer des Gutes Schloß Fall in Estland; aus seinen estländischen Besitzungen stiftete er 1844 ein Majorat für seine weiblichen Nachkommen. Im Jahre 1832 wurde Benckendorff in den Grafenstand erhoben.

Bibl.: Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Köln/Wien 1970.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Benckendorff