Als Sohn eines Predigers in Kurland geboren, studierte Johann von Besser in Königsberg Theologie und begleitete 1675 einen begüterten Landsmann auf Reisen. Er widmete sich anschließend dem Studium der Rechte und ging 1680 nach Berlin, wo sich ihm am Hofe eine glänzende Laufbahn eröffnete. Er wurde zunächst zum Wirklichen Legationsrat ernannt; 1684 sandte ihn der Kurfürst als Residenten nach London; 1687 ging er als Regierungsrat nach Magdeburg. 1690 in den Adelsstand erhoben, wurde er bei der Krönung des Königs von Preußen Ober-Ceremonienmeister und Geheimer Rat (1701) und Ceremonienmeister des Schwarzen Adlerordens (1702). Als der sparsame König Friedrich Wilhelm I. Hofpoeten abschaffte, fand Besser am Hofe Augusts II. in Dresden als Geheimer Kriegsrat, Ceremonienmeister und Introductor der Gesandten eine noch glänzendere Stellung. Seine Gelegenheitsgedichte bei Hofe brachten ihm nicht unbedeutende Geldgeschenke ein; seine an Ceremonialschriften reiche Bibliothek erwarb August II.
Die gesammelten Werke Bessers gab, mit einer Biographie, sein Nachfolger am Dresdener Hofe, Ulrich von König, im Jahre 1732 heraus.
