Gustav Böhm war einer der bedeutendsten Dramaturgen und Opernregisseure in Österreich-Ungarn.
Seit seinem sechsten Lebensjahr erhielt er Musikunterricht. Im Alter von 13 Jahren war er bereits Violinist des Pester Deutschen Theaters unter der Leitung Franz Erkels, des Schöpfers der ungarischen nationalen Oper. Das Konservatorium besuchte er in Wien. Nach seiner Rückkehr nach Pest wurde er Mitglied des Pester Ungarischen Nationaltheaters. Mit einem 12 Mann starken Männerchor des Ungarischen Nationaltheaters bereiste er halb Europa, um für das madjarische Volkslied zu werben. Er gab Konzerte in verschiedenen Städten Italiens, Deutschlands und Frankreich, in Venedig, Paris, Dresden, Leipzig und sogar in Schönbrunn vor der kaiserlichen Familie. Nach Beendigung dieser Rundreise trat er als Dirigent in den Dienst des Pester Deutschen Theaters, das 1849 durch Bomben schwer beschädigt wurde.
Nach 1867 übernahm Gustav Böhm zuerst in Arad, dann in Raab die Chorleiter- und Kapellmeisterstelle am Theater. Zuletzt war er Opernregisseur des Pester Ungarischen Nationaltheaters. In Arad schuf er die Musik zu Emmerich Vahots Volksstück „Husarentrick“ (ung.). Gustav Böhm übersetzte zehn fremdsprachige Opern (u. a. Wagners Lohengrin, Rienzi) ins Ungarische und führte Wagner-Opern in verschiedenen italienischen Städten auf. Er gilt auch als Begründer des Ungarischen Landes-Gesangsvereins.
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_B%C3%B6hm_%28Musiker%29