Er studierte in Königsberg Mathematik und Physik und unterrichtete dann in mehreren Schulen Berlins Mathematik. 1858 habilitierte er sich an der Universität in mathematischer Physik. Doch blieb er nicht lange in Berlin. Er wurde zur Polytechnischen Schule nach Karlsruhe berufen. 1863 ging er als ordentlicher Professor nach Gießen, 1868 nach Göttingen. 1872 rief er hier zum ersten Male die deutschen Mathematiker zusammen. Bedeutendes leistete er auf dem Gebiet der mathematischen Physik, der Variationsrechnung, der partiellen Differenzialgleichungen, der Kurven- und Flächentheorie, der Anwendungen der Abelschen Funktionen in der Geometrie, der Flächenabbildung und der Invariantentheorie, der Theorie der binären algebraischen Formen. Er war Mitbegründer der „Mathematischen Annalen“ (1868). Er publizierte folgende Werke: „Theorie der Elastizität fester Körper“, 1863; „Theorie der Abelschen Funktionen“, 1866; „Theorie der binären algebraischen Formen“, 1872. Seine „Vorlesungen über Geometrie“ wurden in zwei Bänden von Lindemann herausgegeben (1875/1891).
Bibl.: Seile: „Ostdeutsche Biographien“, 1955; Meyers Konversationslexikon, 1894.
(1972)