Graf Anton Alexander Auersperg, Sohn eines krainischen Großgrundbesitzers, der als Dichter unter dem Namen Anastasius Grün bekanntgeworden ist, bekannte sich schon frühzeitig zu liberalen Ideen, wodurch er in Gegensatz zur Politik Metternichs geriet. Er studierte seit 1824 Jura in Wien, dann in Graz. Im Jahre 1831 vollendete er seine „Spaziergänge eines Wiener Poeten“, die bedeutendste Schöpfung politischer Poesie im österreichischen Vormärz. Er bereiste 1834-1835 Italien, 1837-1838 England, und wurde im Jahre 1848 Mitglied der Nationalversammlung in Frankfurt. Er trat für eine Reform der Kirche ein, verfocht jedoch stets das Prinzip der Reichseinheit. Im Jahre 1861 wurde er Mitglied des österreichischen Herrenhauses, 1868 Präsident der österreichischen Reichsratsdelegation. Schon frühzeitig wandte sich Anastasius Grün der politischen Dichtung zu, durch die er bald weithin bekannt wurde. Bereits im Jahre 1877 erschienen seine Gedichte in 15. Auflage. Fünf Bände füllen seine Gesammelten Werke. Er war mit Lenau befreundet, dessen dichterischen Nachlaß er 1851 herausgab.
Bibl.: v. Seile: Ostdeutsche Biographien (Würzburg 1955).(1976)