Als Sohn eines Domänenpächters in der Uckermark geboren, studierte Henning an den Universitäten Berlin und Halle, promovierte zum Dr. phil. und wurde im Jahre 1901 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Physikalisch-technischen Reichsanstalt. Er war Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges, wurde im Herbst 1918 Professor der an der deutschen Universität in Dorpat und war seit 1921 Professor der Physik an der Universität Berlin und von 1927-1945 Direktor der Abteilung für Wärme und Druck in der Physikalisch-technischen Reichsanstalt. Fritz Hennings Arbeitsgebiet war die Thermodynamik, speziell Thermometrie und Wasserdampfforschung. Seine Arbeiten bildeten wichtige Grundlagen für die Einführung einer praktischen Temperaturskala, die 1927 als Internationale Temperaturskala von den zur Meterkonvention gehörenden Nationen angenommen wurde. Seine Untersuchungen zur Wasserdampfforschung fanden ihren Niederschlag in den Internationalen Dampfdrucktafeln. Von ihm entwickelte Geräte gehören auch heute noch zum Instrumentarium vieler wissenschaftlicher Institute. Als Verfasser und Herausgeber grundlegender Werke schrieb Henning vor allem über Temperaturmessungen; er gab Wärmetabellen und Aufgabensammlungen heraus und veröffentlichte zahlreiche Arbeiten auf dem Gebiet der Wärme in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.
(1977)
