Er war zunächst Bäckergehilfe, studierte dann Theologie und wurde Redemptorist. 1787 gründete er in Warschau eine Niederlassung seines Ordens, auch in der Schweiz und in Wien, wo er nach seiner Ausweisung aus Polen seit 1808 als Seelsorger wirkte und den Ehrennamen „Apostel Wiens“ erhielt. Er gilt als Erwecker des katholischen Lebens und übte besonders auf die Romantiker Einfluß aus (Friedrich und Dorothea Schlegel, Eichendorff, Clemens Brentano u.a.), ebenso auf Konvertiten wie Emanuel Veith, Zacharias Werner, Friedrich Schlosser und Adam Müller. Hofbauer bekämpfte den Josefinismus und die Aufklärung, vor allem die Pläne Wessenbergs. Er war die Seele der Restaurationsbewegung und wirkte vorbildlich auf caritativem, sozialem und kirchenpolitischem Gebiet (Wiener Kongreß). Einen Monat, ehe Kaiser Franz das Dekret zur Zulassung des Redemptoristenordens in Österreich unterschrieb, starb Hofbauer in Wien. Er wurde 1888 selig- und 1909 heiliggesprochen. Er ist der Patron der Stadt Wien und zweiter Patron der Gesellenvereine. Sein Fest wird am 15. März gefeiert.
Bibl.: ÖBL, LThK und Neue österr. Biogr. Bd. 16, 1965.