Biographie

Jaenicke, Wolfgang

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Politiker, Diplomat
* 17. Oktober 1881 in Breslau
† 5. April 1968 in Lenggries/Bayern

Als Sohn des Bürgermeisters der damaligen Haupt- und Residenzstadt Breslau geboren, wurde Wolfgang Jaenicke zunächst Bürgermeister in Elbing, dann Oberbürgermeister in Zeitz und 1919-1930 Regierungspräsident in Breslau. Als Reichs- und Staatskommissar oblag ihm während seiner Amtszeit die Durchführung der Bestimmungen des Versailler Vertrages. Von 1930-1932 gehörte Jaenicke als Vertreter der Staatspartei dem Deutschen Reichstag an. Nach seiner Entlassung als Regierungspräsident von Potsdam (1933) ging er auf Weisung des Völkerbundes für zweieinhalb Jahre als Berater Tschiangkaischeks bei der Verwaltungsreform nach China. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erster Staatskommissar für das Flüchtlingswesen in Bayern, später Staatssekretär. 1951 ging er als erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland nach Pakistan, 1954 zum Heiligen Stuhl nach Rom. 1957 trat er in den Ruhestand. Er war Träger des großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenmitglied des Kulturwerks Schlesien e. V. und Inhaber des Schlesierschildes.

(1978)