Biographie

Jung, Frieda

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Dichterin
* 4. Juni 1865 in Kiaulkehmen, Kr. Gumbinnen/Ostpr.
† 14. Dezember 1929 in Insterburg

Die ostpreußische Schriftstellerin wurde vor allem durch ihre Lyrik bekannt. Neben der Gabe der Dichtung war es die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die ihr Sympathien und Erfolge einbrachte. Von Anfang an hat sie die Grenzen ihres Talentes selber erkannt und bewußt eng gezogen. Als Prosa-Schriftstellerin hat sie zuweilen durch einen köstlichen Humor überrascht. Ihre Wahrheitsliebe offenbart sich in ihren Erzählungen im Aufdecken menschlicher Schwächen, jedoch liebevoll verwoben mit der Zuversicht, das Leben meistern zu können, an ostpreußischen Originalen dargestellt. Ihr Leben gestaltete sich schwierig und hart. Auf Drängen ihrer Mutter hat sie einen ungeliebten Mann geheiratet. Die Ehe dauerte nur ein Jahr. Das Kind, das sie zur Welt brachte, starb. Es begann für sie eine Zeit verzweifelter Arbeitssuche. Schließlich fand sie Aufnahme als Helferin in einem Kindergarten zu Lyck, wo sie zwölf Jahre tätig war. Erst 1912 konnte Frieda Jung im Dorfe Buddern, Kreis Angerburg, ein eigenes Dichterheim beziehen. Doch der Russeneinfall 1914 zerstörte dieses Glück. Als letzte Anerkennung wurde ihr nach ihrem Tode in Insterburg vom Goethebund ein Grabmal gestiftet.

(1979)