Der Landschaftsmaler Konstantin von Kügelgen stammt aus einer Familie, die zahlreiche Künstler hervorgebracht hat und auf die Zwillingsbrüder Franz Gerhard (1772-1820) und Karl Ferdinand (1772-1831) zurückgeht, die in Bacharach am Rhein geboren wurden und sich in Estland niederließen. Seine Kindheit verbrachte Konstantin von Kügelgen auf dem Gute seines Vaters Karl v. K. in Kurküll (Estland), der ihm auch den ersten Kunstunterricht erteilt hat. Als Stipendiat der Akademie der Künste zu St. Petersburg reiste er im Jahre 1831 über Lübeck, Dresden, Venedig und Florenz nach Rom und Sizilien. Seit 1835 beschäftigte er sich in Reval und St. Petersburg im Auftrage von Kaiser Nikolai I. mit dem Kopieren von Gemälden und weilte von 1837-1839 in München. Er wurde im Jahre 1840 Zeichenlehrer am Gouvernements-Gymnasium in Reval, gab diese Tätigkeit jedoch bald auf und lebte als Landwirt auf seinem Gute Nömme in Estland. Im Jahre 1851 bewarb er sich in Dorpat um das Amt des Universitätszeichenlehrers, das jedoch der Maler Woldemar Friedrich Krüger (1807-1893) erhielt. Im Jahre 1856 verkaufte Kügelgen sein Gut und siedelte nach Dorpat über, wo er (1865) Zeichenlehrer am Gymnasium wurde. Er schuf vor allem Zeichnungen und Ölgemälde idealisierter italienischer Landschaften. Von seinen Kindern wurde Paul von Kügelgen (1843-1904) Journalist, Herausgeber und Chefredakteur der deutschen „St. Petersburger Zeitung“, und Sally von Kügelgen (1860-1928) Porträt- und Historienmalerin.
