Biographie

Lesser, Edmund

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Dermatologe
* 12. Mai 1852 in Neisse/Oberschlesien
† 5. Juni 1918 in Berlin

Edmund Lesser studierte Medizin in Berlin, Bonn und Straßburg, wo er 1876 promovierte. Nach kurzem Aufenthalt in Wien zog er nach Berlin, um dort eine Stelle an dem bekannten Augusta-Hospital anzunehmen. Im Jahre 1879 arbeitete er als Assistent von Prof. Oscar Simon, der als Privatdozent nach Breslau gekommen war und dort in wenigen Jahren die Grundlagen zu einer Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten geschaffen hatte. Die Habilitation im Fach Dermatologie erlangte Edmund Lesser im Jahre 1882 zu Leipzig. 1892 berief man ihn als a. o. Professor und Direktor der Dermatologischen Klinik nach Bern. Vier Jahre später wurde er Nachfolger Prof. Josef Lewins in Berlin, wo er im Jahre 1897 eine poliklinische Abteilung errichtete und diese dann mit dem Institut für Strahlenheilverfahren und Lichtbehandlung sowie mit der Klinik für Hautkrankheiten vereinte.

Lesser war ein geschätzter Kliniker, Didaktiker und Forscher, den die Problematik der Syphilisbehandlung besonders interessierte. Er verfaßte das „Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten“ (Leipzig 1885) und publizierte in der Folge weitere Arbeiten: „Über Rhizopoden“ (in Gemeinschaft mit Richard Hertwig), „Über Syphilis maligna“, „Über Syphilis insontium“; „Über Nebenwirkungen bei Injektionen unlöslicher Quecksilberverbindungen“; „Beiträge zur Lehre vom Herpes zoster“; „Über Ischias gonorhoica“ und „Die Aussatzhäuser des Mittelalters“.

Lit.: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Hg. u. bearb, von I. Fischer, Bd. 1, Berlin 1932. – Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Hg. J. Pagel, Berlin 1901. – M. Pater: Historia Uniwersytetu Wrocławskiego do roku 1918 (Geschichte der Universität zu Breslau bis 1918), Breslau 1997, S. 134. – J.M. Dyrda: Lesser, Edmund (1852–1918) lekarz [Lesser, Edmund (1852–1918) Arzt], in: Słownik medycyny i farmacji Górnego Śląska [Medizinisches und pharmakologisches Fachwörterbuch Oberschlesiens], verf. J.M. Dyrda, Bd. 4, Kattowitz 2000, S. 233.

Włodzimierz Kaczorowski