Biographie

Leyden, Ernst Viktor von

Herkunft: Danzig
Beruf: Internist
* 20. April 1832 in Danzig
† 5. Oktober 1910 in Berlin

Der Mediziner Ernst Victor von Leyden verbrachte seine Schulzeit in Danzig und Marienwerder, studierte seit 1849 am Medizinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin, trat 1854 in die Armee ein und war als Militärarzt in Düsseldorf, Danzig, Gumbinnen und Königsberg tätig. Er ging im Jahre 1857 als Oberarzt und Stabsarzt nach Berlin, wo er sich im Jahre 1863 habilitierte. Von 1862-1865 fungierte er als Bataillonsarzt und folgte einem Ruf als Professor und Direktor der Medizinischen Klinik, die er neu organisierte, und Poliklinik nach Königsberg. Im Jahre 1872 ging er nach Straßburg und 1876 nach Berlin, wo er im Jahre 1885 die Direktion der 1. Medizinischen Klinik übernahm und bis zu seinem Tode gewirkt hat.

Leyden erregte die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Welt mit seiner Arbeit über die graue Degeneration der hinteren Rückenmarksstränge (1863). Er hat auf fast allen Gebieten der Inneren Medizin fruchtbar gearbeitet. Grundlegend für lange Zeit war seine Klinik der Rückenmarksleiden (1874). Seine besondere Begabung lag auf organisatorischem Gebiet. Er begründete die Zeitschrift für klinische Medizin und trat bei der Bekämpfung von Tuberkulose und Krebs hervor. Er gehörte zu den gesuchtesten Ärzten seiner Zeit; zu seinen Patienten gehörten Kaiser Friedrich, Alexander III. von Rußland und Bismarck. Zu seinen wissenschaftlichen Hauptwerken gehört die „Klinik der Rückenmarkskrankheiten“, 2 Bde. (1874-1876).

Autobiographie: Lebenserinnerungen, hrsg. von seiner Schwester Cl.Rohde-Bötticher (1910); v. Seile: Ostdeutsche Biographien (Würzburg 1955); Der große Brockhaus, Bd. 7 (mit Bild).