Er gilt als Lyriker der Epoche des Nachbarocks. Lindner stammte aus Liegnitz, studierte Medizin in Jena und Halle und ließ sich 1732 als Arzt in Hirschberg nieder, von wo aus er sich auch als Fachschriftsteller einen Namen machte. Er eiferte Martin Opitz nach und war Mitglied der Leipziger „Deutschen Gesellschaft“. Mit seiner „Koppenbesteigung“ (1737) machte er den Anfang der schlesischen Riesengebirgschchtung: „Weltberufner Riesenberg! Deine himmelhohen Höhen / Mögen noch einmal so hoch zwischen Luft und Wolken stehen; / Lust und Sehnsucht übersteigt sie mit unabgesetztem Lauf, / Und die Liebe, die Begierde, das Verlangen springt hinauf.“ – Neben der Herausgabe der „Gelehrten Neuigkeiten Schlesiens“ besorgte er auch die Publikation von Baudeneintragungen unter dem Titel „Vergnügte und unvergnügte Reisen auf das schlesische Riesengebirge“ (1736). Auch hat Lindner als erster schlesischer Poet dem Preußentum und seinem siegreichen König gehuldigt; ebenso verdienen seine historischen und landschaftsschildernden Naturgedichte neben seinem Briefwechsel mit Gottsched Erwähnung.
(1969)