Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Wien wurde er Lehrer für Physik und Naturgeschichte in Brünn. Er trat in das Brünner Augustinerkloster ein und wurde 1868 zum Abt gewählt. Aus Kreuzungsversuchen mit Erbsen, Bohnen und Hieracium-Arten leitete er die Gesetze für die Vererbung einfacher Merkmale, die sogenannten Mendelschen Regeln, ab. Er veröffentlichte sie 1866. Von der Fachwelt wurden seine Forschungsergebnisse nicht zur Kenntnis genommen. Erst 1900 kamen zwei Botaniker zu der Feststellung, daß es sich hier um die Begründung der Vererbungslehre handele. Seine „Versuche über Pflanzenhybriden“ wurden erst 1901 von E. Tschermak in „Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaft“ publiziert. Mendel veröffentlichte auch beachtenswerte meteorologische Studien. In Brünn und vielen anderen Orten der Welt gibt es heute Mendel-Institute, die die Erkenntnisse des Augustinerabtes weiterentwickeln. Sein Leben und sein Werk würdigten Hugo Iltis und I. Krumbiegel im Jahr 1957.
(1972)