Als im Jahr 1960 im Hanser-Verlag/ München die Anthologie Deutsche Lyrik auf der anderen Seite erschienen war, mit der der niederländische Schriftsteller Ad den Besten (1923-2015) auf in Westdeutschland unbekannte DDR-Lyriker aufmerksam machte, erfuhr man auch hierzulande von der 1917 in der pommerschen Kreisstadt Pyritz geborenen Margarete Neumann. Studiert hat sie am Sozialpädagogische Seminar in Königsberg/ Preußen und wurde danach bis 1945 als Fürsorgerin in Heilsberg/ Ermland eingesetzt. Nach der Flucht 1945 arbeitete sie als Neubäuerin in Mecklenburg und als Schweißerin in Halle an der Saale. Seit 1952 war sie freie Schriftstellerin und lebte in Hohen Neudorf bei Berlin, seit 1961 in der Bezirksstadt Neubrandenburg. Sie war die Mutter der Bildhauerin Dorothee Rätsch (geboren 1940 in Heilsberg/ Ostpreußen) und des Schriftstellers Gert Neumann (geboren 1942 in Heilsberg/ Ostpreußen). Das Jahrzehnt 1991 bis 2001 verbrachte sie in Tunesien.
In der Lyrikanthologie von 1960 ist sie mit fünf Gedichten vertreten. Ihr erster und einziger Gedichtband Brot auf hölzerner Schale erschien 1959, nach den drei Prosabänden Der Weg über den Acker (1955), Lene Bastians Geschichte (1956) und Der lange Weg (1958). Von ihren 19 Büchern sind noch zu erwähnen der Ostpreußen-Roman Magda Adomeit (1985) und das autobiografische Buch Dies ist mein Leben (1987).
Bild: Cover Margarete Neumann, Dies ist mein Leben … Ein Erzählungszyklus, Aufbau Verlag, (Ost-) Berlin/ Weimar1987.
Jörg Bernhard Bilke
