Biographie

Oppolzer, Johann Ritter von

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Pathologe
* 3. August 1808 in Gratzen/Böhmerwald
† 16. April 1871 in Wien

Er studierte in Prag und war seit 1841 Professor und als Erster Arzt des Allgemeinen Krankenhauses in Prag tätig. 1848 folgte er einem Ruf nach Leipzig; zwei Jahre später wurde er Professor für spezielle Pathologie und Therapie in Wien. 1861 wurde er dort zum Rektor gewählt. Er setzte der nihilistischen Richtung der alten Wiener Schule für Therapie ein Ende. Er vertrat in der Medizin eine streng physiologische Richtung und arbeitete an einer Reform der Arztpraxis. Karl Bettelheim und Wenzel Guentner waren seine Schüler. In Meyers Konversationslexikon des Jahres 1897 steht der Satz: „Oppolzer genoß als Kliniker und praktischer Arzt europäischen Ruf, und die Wiener Medizinische Fakultät gelangte durch ihn zur höchsten Blüte“. Er war Mit­glied vieler gelehrter Gesellschaften und Sächsischer Hofrat. Er wurde mit dem schwedischen Nordsternorden und dem österreichischen Ritterkreuz des Leopold-Ordens ausgezeich­net. Eine Stiftung wurde nach ihm benannt, eine Straße in Wien trägt seinen Namen. Sein Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Bibl.: Pagel; Österreich-Lexikon.

(1971)