Biographie

Puttkamer, Alberta von

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Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Dichterin
* 5. Mai 1849 in Glogau/Niederschlesien
† 17. April 1923 in Baden-Baden

Alberta von Puttkamer, Lyrikerin, Dramatikerin und Essayistin, wurde als postume Tochter eines schlesischen Großbürgers geboren. 1865 heiratete sie Maximilian von Puttkamer (* 28.6. 1831 Groß Nossin/ Kreis Stolp in Pommern, † 5.3.1906 Baden-Baden), der seit 1871 im Reichsland Elsaß-Lothringen wirkte, von 1889 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1901 als Staatssekretär.

Alberta von Puttkamer suchte durch ihren Salon und die eigenen dichterischen Arbeiten für deutsches Wesen und Kultur im Elsaß zu werben (vgl. ihr GeschichtswerkDie Ära Manteuffel, Stuttgart, Leipzig 1904, sowie ihr “elsäßisches Balladenbuch”Aus Vergangenheiten,Straßburg 1899). Ihre lyrischen Dichtungen, die sie als Goethe-Epigonin ausweisen (Akkorde und Gesänge, Straßburg 1889, Offenbarungen, Stuttgart 1894, Mit vollem Saitenspiel, Berlin 1912) wurden seinerzeit von den gehobenen Gesellschaftskreisen in Deutschland begeistert aufgenommen. Sie verfaßte ferner Dramen (Kaiser Otto III., Glogau 1883,Merlin, Berlin 1911) sowie Essays (Aus meiner Gedankenwelt, Berlin 1913). In ihren Erinnerungen (Mehr Wahrheit als Dichtung, Berlin 1919) schreibt sie ichbezogen und gefühlsselig von ihrem Leben in der oberen Gesellschaftssphäre.

Heute ist das Werk Alberta von Puttkamers nur noch als Dokument des literarischen Zeitgeschmacks der Oberschicht im zweiten deutschen Kaiserreich von Interesse.

Lit.: Stefan Zweig: Alberta von Puttkamer. In: Das literarische Echo. 8, 1905/1906. – Deutsches biographisches Jahrbuch. Bd. V: Das Jahr 1923. 1930. – Literaturlexikon. Bd. 9, 1991.

 

    Harro Kieser