Biographie

Radecki, Sigismund von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftsteller, Übersetzer
* 19. November 1891 in Riga/Livland
† 13. März 1970 in Gladbeck/Westfalen

Der Schriftsteller Sigismund von Radecki, der vor zehn Jahren starb, galt mit Recht als einer der großen Meister des Essays. In Riga geboren, besuchte er deutsche Schulen in St. Petersburg, studierte an der Physikalisch-mathematische Fakultät der Universität Dorpat und ging im Jahre 1910 nach Freiberg in Sachsen, wo er die dortige Bergakademie besuchte, die er im Jahre 1913 als Bergingenieur absolvierte. Während des Ersten Weltkrieges als Hauslehrer tätig, wurde er im Jahre 1920 Berechnungsingenieur bei den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin. Seit 1924 war er als freier Schriftsteller tätig. Sein erstes Buch, eine Puschkin-Übersetzung „Dramatische Szenen“, erschien 1922, später übersetzte er auch Gogol. Das erste eigene Werk, „Der eiserne Schraubendampfer Hurricane“, 1929. Im gleichen Jahr veranstaltete er eine Ausstellung seiner Porträtzeichnungen in einem Berliner Kunstsalon, auch wirkte er vorübergehend als Schauspieler beim Berliner „Theater am Schiffbauerdamm“ und an der „Volksbühne“. Er siedelte im Jahre 1940 nach München über, 1942 nach Usedom, 1946 – nach vorübergehendem Aufenthalt in der Nähe von Hamburg – in die Schweiz. Er konvertierte zur katholischen Kirche. Zu den bekanntesten Werken Radeckis gehören die Essaysammlungen „Die Welt in der Tasche“, „Wie kommt das zu dem?“, „Nebenbei bemerkt“, „Der runde Tag“, „Das müssen Sie lesen“, „Das ABC von darheim“. Er schrieb ferner „Wort und Wunder“, „Über die Freiheit“ und übersetzte außer russischen auch amerikanische und englische Autoren ins Deutsche.