Biographie

Sarkander, Johann (Fleischmann)

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien), Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Pfarrer
* 20. September 1576 in Skotschau/ Teschener Schlesien
† 17. September 1620 in Olmütz/Mähren

Der Doktor der Prager Universität war Pfarrer in Holleschau in Mähren. Beim böhmischen Aufstand 1618 flüchtete er nach Polen und hielt sich in Tschenstochau auf. „Dies brachte ihn in den Verdacht, er habe die im Februar 1620 in Mähren einfallenden polnischen Trup­pen zur Unterstützung des Kaisers herbeigerufen. Er wurde darum von den Ständen des Landesverrats angeklagt, ergriffen, nach Olmütz geführt, dort unmenschlich gefoltert und mit Fackeln ge­brannt, um ihm ein Bekenntnis der ihm angeblich vom kaiserlichen Landeshauptmann Lobkowitz in der Beichte anvertrauten Geheimnisse zu erpressen“. Er starb am 17. März 1620 im Kerker. Im Jahre 1860 wurde er von der katholischen Kirche seliggesprochen, die Heiligsprechung erfolgte durch Papst Johannes Paul II. während seines Besuchs in Olmütz im Jahre 1995. Seine Ge­beine ruhen im Dom zu Olmütz. Eine Skulptur steht auf einer Ecksäule zu Mährisch-Neustadt, wo Sarkander 1609 Vizepfarrer war.

Bibl.: Rudolf Grulich, Der selige Johannes Sarkander, in: Forum für Kultur und Politik, Heft 9, hg. von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn 1994, S. 3-26.