Er erwählte den Arztberuf, studierte in Zürich und Greifswald, wurde Chirurg, arbeitete ab 1883 als Assistent an der Charité und eröffnete 1889 in Berlin eine eigene chirurgische Klinik. Schleich wurde als Entdecker der Lokalanästesie bekannt. In seinem Hause verkehrten die Schriftsteller Strindberg und Hamsun. Über sein Leben als Arzt hat er ausführlich in seinem Buch „Besonnte Vergangenheit“ (1921) berichtet, wobei die künstlerischen und philosophischen Ambitionen keineswegs zu kurz kamen. Er schrieb die vielbeachteten Essays „Von der Seele“ (1911), „Vom Schaltwerk der Gedanken“ (1916), „Das Ich und die Dämonen“ (1920). „Spaziergänge in Natur und Geistes weit“ (1916) und „Erinnerungen an Strindberg“ (1917) zeigen ihn in seinem „Umgang mit der Natur und den Menschen“. Berühmt wurden seine Vorträge „Bewußtsein und Unsterblichkeit“ (1920), „Die Weisheit der Freude“ (1920), „Gedankenmacht und Hysterie“ (1920), „Das Problem des Todes“ (1921) und „Ewige Alltäglichkeiten“ (1922). Seine gesammelten Aufsätze erschienen im Jahr 1922; auch seine Novellen und Dichtungen wurden in diesem Jahr verlegt.
Bibl.: Seile: „Ostdeutsche Biographien“ 1955; Kosch: „Deutsches Literaturlexikon“, 1963.
(1972)