Biographie

Tiessen, Heinz

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Komponist, Dirigent
* 10. April 1887 in Königsberg i.Pr.
† 29. November 1971 in Berlin

In Berlin studierte er Philosophie, Musik und Literatur; am Stern’schen Konservatorium Kompositionslehre und das Dirigieren. Von 1911 bis 1917 war er Musikkritiker bei der Allgemeinen Musikzeitung, dann ein Jahr Korrepetitor am königlichen Opernhaus und Assistent von Richard Strauß. In den ersten drei Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wirkte er als Kapellmeister und Schauspielkomponist an der Volks­bühne. Von 1925 bis 1945 lehrte er Komposition und Theorie an der Hochschule für Musik und wurde gleich nach dem Kriege Direktor des Städtischen Konservato­riums. Er hat die Internationale Gesellschaf t für Neue Musik mitbegründet. 1930 wurde er Mitglied der Preu­ßischen Akademie der Künste und erhielt im gleichen Jahr den Professortitel. 1953 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, 1965 der Ostdeutsche Musikpreis, 1969 der Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen. Der Kata­log seiner Kompositionen verzeichnet Werke fast aller musikalischen Gattungen, begonnen von der Liedvertonung bis hin zur Symphonie. Als Lehrer, Komponist, Diri­gent und Chorleiter hat er große Verdienste erworben. In einer Laudatio heißt es, er habe „mit bewundernswürdiger Konsequenz seinen persönlichen Stil immer überzeugender entwickelt und fortgesetzt“. Zu seinen Schülern zählen der Pianist Eduard Erdmann, der Dirigent Sergiu Celibidache und der Kabarettist Günter Neumann. Er hat auch eine Reihe Schriften zur Musik verfaßt und die Tierstimmen erforscht. Seine Gattin ist die bekannte Pianistin Anneliese Schier-Tiessen.

(1972)