Biographie

Tobien, Alexander von

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Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Statistiker, Agrarhistoriker
* 1. Juni 1854 in Dorpat/Estland
† 27. Juli 1929 in Riga

Der Statistiker und Agrarhistoriker Alexander von Tobien studierte (1874-1879) in Dorpat, 1880 in Tübingen, war von 1888-1919 Leiter des Statistischen Amtes und der Grundsteuerabteilung (seit 1901 des Katasteramtes) der Livländischen Ritterschaft und Initiator der in den Jahren 1901-1910 durchgeführten Grundsteuerreform. Er war seit 1890 Direktor des Städtischen Statistischen Büros in Riga und Leiter des Handelsstatistischen Büros des Rigaer Börsenkomitees, seit 1908 Vizepräsident der Baltischen Konstitutionellen Partei, von 1910-1914 Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Riga des Deutschen Vereins in Livland, Ehrenmitglied der Livländischen Gemeinnützigen und Ökonomischen Sozietät, korrespondierendes Mitglied der Kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst, seit 1922 Geschäftsführer der Deutschen Abteilung des Oberkirchenrates und des Verbandes der Deutschen Evangelisch-lutherischen Gemeinden Lettlands. Er wurde 1924 zum Dr. rer. pol. h. c. der Universität Greifswald ernannt und gehörte zu den Gründern des Herder-Instituts in Riga, an dem er Vorlesungen über Agrarpolitik gehalten hat. Er veröffentlichte Abhandlungen statistischen und agrarhistorischen Inhalts sowie das zweibändige Werk „Die Livländische Ritterschaft in ihrem Verhältnis zum Zarismus und zum russischen Nationalismus“ (1925/30).

(1979)