Biographie

Vaghy, Franz von

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Herkunft: Ungarn
Beruf: Politiker
* 10. September 1776 in Ödenburg

Nach juristischen Studien wird er 1805 Notar beim Magistrat in Ödenburg, später Magistratsrat, Stadthauptmann und Stadtrichter; 1820 wird er zum Bürgermeister gewählt. Als Abgeordneter vertritt er seine Vaterstadt auch im ungarischen Landtag. Im Jahre 1840 kommt er zum Appellationsgericht in Pest und bald darauf wird er zum Mitglied der Septemviraltafel berufen. In Pest stand er im Brennpunkt der Ereignisse und wurde zu einem unentbehrlichen Ratgeber in allen Kommissionen, die sich mit der staatsrechtlichen Ordnung der ungarischen Verhältnisse zu beschäftigen hatten. Für die Deutschen des Donau-Karpatenraumes ist er als einer der beiden „Vertrauensmänner der deutschen Nationalität in Ungarn“ 1849 von Bedeutung geworden. In seiner Denkschrift für den Innenminister Graf Franz Stadion verlangt er für die Deutschen sprachliche Eigenständigkeit in Schule, Kirche, Verwaltung und Rechtspflege sowie national abgegrenzte Gebiete in den verschiedenen Lebensbereichen. In Vaghys System wird der ungarische Verfassungsstaat zu einem Volksgruppenstaat weiterentwickelt, in dem die staatsrechtliche madjarische Führung ebenso wie das bürgerliche und bäuerliche Leben unversehrt gewahrt bleiben sollen.

Bibl.: Hans Lades: Die Nationalitätenfrage im Karpatenraum, 1941.(1976)