Biographie

Wiese und Kaiserswaldau, Leopold von

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Prof. f. wirtschaftliche Staatswissenschaft und Soziologie
* 2. Dezember 1876 in Glatz
† 1. November 1969 in Köln

Seine Ausbildung erhielt der Sohn eines Hauptmanns im Kadettenhaus Wahlstatt, in der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde, am Gymnasium in Görlitz und an der Universität in Berlin, wo er im Jahre 1902 zum Dr. phil. promovierte. Er habilitierte sich 1905 als Privatdozent in Berlin, wurde 1906 planmäßiger Professor der Königlichen Akademie in Posen, 1908 Ordinarius an der Technischen Hochschule in Hannover. Er wurde 1913 Studiendirektor in Düsseldorf. Im Jahre 1915 erfolgte seine Berufung nach Köln als Ordinarius der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften und der Soziologie. Seine Emeritierung erfolgte im Jahre 1950. Er war Dr. jur. h. c., Dr. rer. pol. h. c., Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der American Sociol. Society. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge und Aufsätze in Sammelwerken und schrieb u. a. „Grundlegung der Gesellschaftslehre“ (1905), „Einführung in die Sozialpolitik“ (1910), „Gedanken über Menschlichkeit“ (1915), „Staatssozialismus“ (1916), „Liberalismus“ (1917), „Allgemeine Soziologie“ (1924-1929, auch in englischer, spanischer und japanischer Sprache), „Homo sum“ (1940), „Ethik“ (1947), „Spätlese“ (1954, „Erinnerungen“ (1957), „Briefe an eine Studentin“ (1958), „Philosophie und Soziologie“ (1959), „Das Ich-Wir-Verhältnis“ (1962), „Der Mensch als Mitmensch“ (1964) und „Das Ich und das Kollektiv“ (1967).

Sein Sohn, Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Benno von Wiese und Kaiserswaldau (geb. 25. September 1903 in Frankfurt/Main) wurde Ordinarius für Deutsche Philologie an der Universität Bonn.

(1976)