Vortrag, 04.07.2024

Von Grönland in die Antarktis – Über den Polarforscher Erich von Drygalski – HDO

Veranstaltungstermin: Donnerstag, 4. Juli 2024, 19.00 Uhr

Referentin: Professor Dr. Cornelia Lüdecke (München)

Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München

Der Königsberger Geograf Erich von Drygalski (1865–1949) wollte in Grönland den Mechanismus erkunden, der zur Vereisung der Norddeutschen Tiefebene geführt hatte. 1892–1893 überwinterte er mit zwei Kollegen an der Westküste und untersuchte die Bewegung des Inlandeises und der lokalen Gletscher. Mit den Ergebnissen wurde er habilitiert und zum Leiter der ersten deutschen Südpolarexpedition (1901–1903) ernannt. Das Expeditionsschiff „Gauss“ wurde bereits am Südpolarkreis bei 90 °O, 80 km von der Küste vom Eis entfernt ortsfest eingeschlossen. An Land entdeckten die Polarforscher den erloschen Vulkan Gaussberg (330 m). Dank seiner Führungsfähigkeit und arktischen Erfahrungen brachte Erich von Drygalski die Mannschaft gut durch die Winternacht. Nach einem Jahr erfolgreicher wissenschaftlicher Arbeit brach das Eis auf und die Expedition kehrte nach Kiel zurück. Die vollständige Auswertung aller Daten dauerte bis 1931 und stellt insbesondere in der Biologie bis heute einen Meilenstein dar.

Professor Dr. Cornelia Lüdecke (geb. 1954) studierte Meteorologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und promovierte ebenfalls an der LMU im Fach Geschichte der Naturwissenschaften. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich bereits mit dem Polarforscher Erich von Drygalski. Als Professorin und Dozentin war sie an der Universität Hamburg beschäftigt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Geschichte der Polarforschung und die Geschichte der Meteorologie. Sie nahm selbst an mehreren Polarexpeditionen teil.

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