Bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) wurde turnusgemäß ein neuer Sprecher gewählt. Die Amtszeit eines Sprechers ist begrenzt und infolgedessen stand der bisherige Sprecher Bernard Gaida für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Zum neuen Sprecher wurde der Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien Benjamin Józsa gewählt.
Vorstandsvorsitzender Dr. Gierlich: Als Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen gratuliere ich, auch im Namen des gesamten Vorstandes und unseres Geschäftsführers Thomas Konhäuser, Benjamin Josza herzlich zu seiner Wahl zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN und wünsche ihm für sein neues Amt alles erdenklich Gute. Gleichzeitig freue ich mich auf die weitere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kulturstiftung und AGDM bei grenzüberschreitenden Kulturprojekten.
Bernard Gaida gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Konhäuser
Gleichzeitig möchte ich dem ehemaligen AGDM-Sprecher Bernard Gaida für sein herausragendes Engagement, nicht nur als Brückenbauer zwischen Landsmannschaften und deutschen Minderheiten, sondern auch als Brückenbauer für ein gemeinsames Europa danken.
Zur Eröffnung der 3. Fachtagung „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten der gleichen Medaille“ empfing der Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Raimund Haser, im Jahr 2022 rund 50 Teilnehmer aus den Reihen der Landsmannschaften und der deutschen Minderheiten im Landtag von Baden-Württemberg.
Im Jahr 2020, als dank Bundesförderung die Kulturstiftung wieder Mitarbeiter einstellen und ihre Arbeit somit wieder ausweiten konnte, suchten wir umgehend den Kontakt zu AGDM-Sprecher Gaida, und es wurde gemeinsam die Idee in die Tat umgesetzt, dass noch im gleichen Jahr 2020, gefördert durch das BMI, eine gemeinsame internationale Tagung von AGDM und Kulturstiftung stattfand, an der erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung Vertreter der Landsmannschaften und der deutschen Minderheiten zusammenfanden. Es war auch Bernard Gaida, der die Idee für den Namen der seitdem alljährlich stattfindenden Tagung hatte: „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten einer Medaille“. Der Name hätte nicht besser gewählt werden können, müsse man sich, wie Bernard Gaida bei einem gemeinsamen Friedenskonzert für die Ukraine in Riga im Jahr 2023 in seinem Grußwort sagte, sich doch als eine gemeinsame Familie verstehen, die durch den Krieg getrennt wurde. Gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Thomas Konhäuser wurden in Folge stets neue Impulse für eine Zusammenarbeit gesetzt, so beispielsweise bei der Gründung des gemeinsamen „Jungen Netzwerk Zukunft“, das den Jugendorganisationen der Landsmannschaften ebenso wie der AGDM-Jugend offen steht oder bei der Gründung einer Medienarbeitsgemeinschaft zur Stärkung der Vernetzung der Medien der Vertriebenenorganisationen und der deutschen Minderheiten. Die Zusammenarbeit war stets getragen von gegenseitigem Vertrauen, Verständnis und Freundschaft.
Bernard Gaida, der viele Jahre auch Vorsitzender des Dachverbandes der Deutschen Minderheit in Polen (VdG) war, hat als Brückenbauer im Geiste der Völkerverständigung bleibende Spuren hinterlassen. Wir wünschen Bernard Gaida alles erdenklich Gute und hoffen sehr, dass er nach seinem Ausscheiden auch der Kulturstiftung mit Rat und Tat weiterhin zur Seite steht.


