1813 – die deutsche Nationalbewegung und ihr Herold Ernst Moritz Arndt

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arndt

Im Oktober 1813, also vor genau 200 Jahren, erkämpften sich die Verbündeten Österreich, Preußen, Russland und Schweden mit der sog. Völkerschlacht bei Leipzig die Befreiung von der Vorherrschaft Napoleon Bonapartes. Sie schufen damit eine wesentliche Grundlage für die Neuordnung Mitteleuropas im 19. Jahrhundert, einschließlich der Herausbildung deutscher nationaler Staatlichkeit.

Auffallend ist der „ostdeutsche“ Anteil an den Befreiungskriegen des Jahres 1813. Dies betrifft sowohl die Orte des Geschehens als auch die handelnden Personen mit ihren starken Verbindungen zu den östlichen Provinzen Preußens, also die den Wiederaufstieg Preußens ermöglichenden Reformer und Militärs und nicht zuletzt die zur Erhebung gegen die Fremdherrschaft aufrufenden Intellektuellen, unter denen neben dem Sachsen Theodor Körner besondere Bedeutung dem Pommern Ernst Moritz Arndt zukommt.

Die Schriften und vor allem Gedichte, die Arndt in dieser Zeit verfasste, fanden als Aufrufe zum Kampf gegen Napoleon weite Verbreitung, sicherten ihm auch in der Zeit nach den Befreiungskriegen hohe Wertschätzung als Herold der Befreiung bzw. der deutschen Nationalbewegung. Gleichwohl wäre es verfehlt, Arndt auf diese Rolle reduzieren zu wollen.

Bei der Vortragsveranstaltung, zu der die Kulturstiftung der deutschen  Vertriebenen in Verbindung mit dem Stadtmuseum Bonn zu  in Arndts Bonner Wohnhaus einlud, sollte die bis in unsere Gegenwart hineinreichende Bedeutung des Jahres 1813 beleuchtet werden.

Prof. Dr. Tilman Mayer, Institut für Politische Wissenschaft und
Soziologie, Bonn, erläuterte die Zusammehänge von „Befreiungskriegen und Nationalstaatsbildung“ im 19. Jahrhundert, Dr. Norbert Schlossmacher, Stadtarchiv Bonn und Ernst-Moritz-Arndt Gesellschaft refierierte über „Ernst Moritz Arndt 1813 – und was daraus wurde“.

Wegen des großen Publikumsinteresses und des begrenzten Raumes wurde die Veranstaltung zweimal, am 29. Oktober und 19. November, abgehalten. Im Anschluss lud die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen jeweils zu einem kleinen Umtrunk ein.