Als Sohn schlesischer Eltern wurde er in Lublin geboren. Bandtke besuchte das Elisabethgymnasium in Breslau und studierte in Halle und Jena. Im Jahre 1804 wurde er Rektor der Heiligengeistschule in der Breslauer Neustadt, wo er auch Polnisch lehrte und als vereidigter Dolmetscher beim Magistrat und bei der Königlichen Kammer tätig war. Er ordnete und katalogisierte die Bibliothek der Bernhardinerkirche und besuchte 1803 insgesamt 50 Ortschaften mit über 100 Schulen des damaligen Südpreußen, worüber er drei Berichte verfaßte, bemerkenswert u. a. durch seine Vorschläge für die Behandlung der Polen. In seinen Breslauer Jahren (1799-1812) veröffentlichte er Studien zur schlesischen Geschichte (Historisch-kritische Analecten zur Erläuterung der Geschichte des Ostens von Europa, 1802), wobei er sich auch der Geschichte der polnisch-sprachigen Schlesier angenommen hat.
Er verfaßte polnische Handbücher für den Unterricht sowie Wörter- und Sprachbücher und bewährte sich auf diese Weise als Mittler zwischen den Nachbarvölkern. Er folgte 1811 einem Ruf der Warschauer Unterrichtskammer als Leiter der Universitätsbibliothek und Professor für Bibliographie nach Krakau, wo er die Jagiellonenbibliothek ordnete und an der Universität ein philologisches und historisches Seminar gründete. Er gab in Krakau die wissenschaftliche Zeitschrift Miscellanea Cracoviensia heraus, war zweimal Dekan an der Universität und wurde 1820 Senator der damaligen Republik Krakau.
Aus seiner Feder sind mehr als 90 Arbeiten hervorgegangen; er hat zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften als Mitglied angehört. Seine wichtigsten Arbeiten: Dreibändige Geschichte der Druckereien in Polen (1826), Polnische Grammatik für Deutsche (1808), Geschichte des polnischen Volkes (1810).
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Jerzy_Samuel_Bandtkie