Biographie

Dehio, Georg

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Kunsthistoriker
* 10. November 1850 in Reval/Estland
† 21. März 1932 in Tübingen

Der Altmeister der deutschen Kunstgeschichtsschreibung Georg Dehio, ein Sohn des Arztes und Wirklichen Staatsrats Julius Dehio (1817-1893) wurde in Reval geboren. Er besuchte das Gouvernements-Gymnasium in seiner Vaterstadt und studierte Geschichte in Dorpat (1869), in Göttingen (1869-1873) und in Bonn, wo er zum Dr. phil. promovierte. Nach Studienreisen (München und Rom) war er Privatdozent erst für Geschichte, dann für Kunstgeschichte in München (1877-1883), außerordentlicher (1883-1884) und ordentlicher Professor der Kunstgeschichte in Königsberg (1884-1889) und in Straßburg (1891-1918). Er lebte nach seiner Emeritierung als Geheimrat in Tübingen.

Zu den Auszeichnungen, die ihm verliehen wurden, gehören der Pour le mérite (Friedensklasse), der Maximilians-Orden für Kunst und Wissenschaft und der Adlerschild des Deutschen Reiches (1930). Er war Dr. theol. h. c. (Jena), Dr. rer. pol. h. c. (Tübingen), Dr. med. h. c. (Tübingen), Dr. med. h. c. (Frankfurt) und Dr.-Ing. E. h. (Technische Hochschule Darmstadt), Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Berlin, München und Göttingen, seit 1877 korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde in Riga (1877) und Ehrenmitglied der Estländischen Literarischen Gesellschaft in Reval (1925).

Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Die kirchliche Baukunst des Abendlandes“ (7 Bde.,1884-1901), „Geschichte der deutschen Kunst“ (5 Bde.,1885-1891), und „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler“ (5 Bde., 1905-1912), „Die Denkmäler der deutschen Bildhauerkunst“ (mit G. v. Bezold) (14 Bde., 1905-1919). Seinen Namen trägt heute ein von der Künstlergilde e. V. (Esslingen) verliehener Preis sowie die deutschbaltische Georg-Dehio-Gesellschaft e. V.“

Lit.: Deutschbaltisches Biographisches Lexikon (Köln/Wien 1970); H. Eberl in: Hwb. d. Grenz- u. Auslanddeutscht. 2 (1936); Ingrid Scheurmann: Georg Dehio – Leben, Wirken und Fortwirken, in: Gerhard Eimer/ Ernst Gierlich (Hrsg.): Kunsthistoriker und Denkmalpfleger des Ostens. Der Beitrag zur Entwicklung des Faches im 19. und 20. Jahrhundert, Bonn 2007, S. 119-135.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Dehio