Als Sohn eines Gutsbesitzers geboren, studierte Voß zunächst in Jena und München Philosophie. Er ließ sich anschließend in Berchtesgaden nieder und zog später nach Frascati bei Rom. 1884 übernahm er die Stelle eines Bibliothekars auf der Wartburg und lebte später abwechselnd in Berchtesgaden und in der ihm von Kaiser Wilhelm II. zur Verfügung gestellten Villa Falconieri in Frascati. Richard Voß war ein außerordentlich produktiver und sehr erfolgreicher Romanautor und Verfasser von Trauerspielen. In leidenschaftlicher Sprache geschrieben, sind seine Schöpfungen erfüllt von Liebe zur Natur und zu allem Schönen und von der Freude an äußerer Pracht. Zu den meist gelesenen Büchern seiner Zeit gehörte sein Roman Zwei Menschen (1911). Aus der Fülle seines Werkes seien genannt: Nachtgedanken (1871), Visionen eines deutschen Patrioten (1874), Frauengestalten (1879), Die Auferstandenen (1887), Erlebtes und Geschautes (Bilder aus Italien, 1888), Schuldig! (1892), Psyche (1900). Das Frühlingsmärchenspiel (Festgedicht zur Eröffnung des neuen Hoftheaters in Weimar, 1908), Du mein Italien! Aus meinem römischen Leben (1910), Der heilige Haß (1915), Das große Wunder (1915), Aus einem phantastischen Leben (Erinnerungen, 1920), Gesammelte Werke (1923).
(1968)