Als Halbwaise aufgewachsen und von privaten Gönnern gefördert, wurde er auf Grund guter schulischer Leistungen ins bischöfliche Seminar von Neusohl aufgenommen. Er absolvierte das Theologiestudium an der deutschen Universität in Prag. 1918 wurde er zum Priester geweiht. Zuerst wirkte er als Kaplan in mehreren Orten des Hauerlandes, ehe er 1928 als Pfarrer in seine Heimatgemeinde Schmiedshau zurückkehrte. Er sicherte zahlreichen begabten Schülern des Hauerlandes Studienplätze im Sudetenland, sorgte für eine gediegene Ausbildung vieler Hunderter Lehrlinge und besorgte verkrüppelten Kindern Freiplätze in Heilanstalten. 1933 gründete er den „Deutschen Priesterverein der Diözese Neusohl“ und organisierte den ersten deutschen Katholikentag der Slowakei (1934) in Deutsch-Proben. Im April 1945 teilte er das Schicksal seiner Landsleute; im Dezember überquerte er zu Fuß den Böhmerwald und fand in Parnkofen, in Bayern eine neue Heimat. Der von Pfarrer Bauer gegründete „Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken“ begann als rein karitative Organisation und wurde später auf die religiös-sozialkulturelle Ebene ausgeweitet. Bauer redigierte sein Organ „Karpatenbote“. Wegen seiner vielseitigen Verdienste wurde er zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
(1979)