Otto von Kameke, Sproß eines alten pommerschen Adelsgeschlechtes, trat zunächst die Offizierslaufbahn an. Er stand bereits im Rang eines Hauptmanns, als er im Jahre 1860 zur Kunst überging und sich völlig der Malerei zu widmen begann. Er ging studienhalber nach Rom, wo er sich zwei Jahre lang aufgehalten hat und sich dem Studium der Natur widmete. Dann trat er in die Kunstschule in Weimar ein und war später Schüler Böcklins und des Grafen Kalckreuth, dessen Einfluß auf seine Kunst bedeutsam war. "Kameke lebte in Berlin. Er wurde 1886 Mitglied der Akademie und 1889 Professor. Er war vor allem Landschaftsmaler; seine Auffassung hatte den Charakter des Großartigen, Erhabenen. Seine Motive holte er sich vorwiegend aus dem Hochgebirge der Schweiz, aus Tirol und aus Oberbayern, da er sich von der Großartigkeit dieser Landschaft besonders angezogen fühlte, aber auch aus dem norddeutschen Flachland. Er schuf auch Stilleben und Radierungen. Zu den bedeutendsten seiner Landschaften gehören u. a. der Obersee bei Berchtesgaden, St. Bartholomäi am Königssee, das Wetterhorn, der Eisenhammer bei Kufstein, die St. Gotthardstraße, Via mala und Bernina. Viele seiner Bilder sind von großen Sammlungen, Museen und Galerien angekauft worden.
Bibl.: v. Seile: Ostdeutsche Biographien (Würzburg 1955).(1976)