Seit 2016 lobt die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren den „Johnny“ Klein-Preis für deutsch-tschechische Verständigung aus. Der Preis richtet sich in erster Linie an Medienschaffende aus Deutschland und Tschechien, die sich in ihren Beiträgen mit der gemeinsamen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Nachbarländer befassen. Am 27. November wurden nun die Sieger des dritten Jahrgangs, der aufgrund der Pandemie um ein Jahr verschoben wurde, online gekürt.
Die Jury, der auch die Kulturstiftung angehörte, wählte unter den zahlreichen Einsendungen den Radiobeitrag „Tschechien und seine Deutschen – was ist geblieben?“ des jungen Wissenschaftlers und Publizisten Jonas Lüth auf den ersten Platz. Platz zwei belegte der Dokumentarfilm „Eine Reise gegen das Vergessen“ des Leipziger Vereins Tüpfelhausen und seines Vorstandsvorsitzenden Christoph Schumacher, der an das 100. Jubiläum des jüdischen Leipziger Sportvereins „SK Bar Kochba“ erinnert und die Geschichte des „Deutschen Fußballclubs Prag“ einbezieht. Den dritten Preis erhielt der Journalist Oliver Hach für seinen Artikel „Heimkehr nach Kupferberg“ über Schicksale von Menschen, die sich in ihrer alten Heimat engagieren.
Benannt ist der Preis nach dem deutschen Journalisten, Diplomaten und Politiker Hans „Johnny“ Klein (11.7.1931-26.11.1996). Klein stammte aus Mährisch Schönberg (Šumperk) und wurde 1946 mit seiner Familie aus seiner Heimat vertrieben. In Deutschland gehörte er zu den wenigen Quereinsteigern, denen der große Sprung in die bundesdeutsche Diplomatie und Politik gelang. Dabei blieb er seiner Heimatstadt aber stets verbunden und setzte sich zeitlebens für die deutsch-tschechische Versöhnung ein.
Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen engagierte sich in diesem Jahr zum ersten Mal als Förderer des „Johnny“ Klein-Preises und zeichnete den Träger des dritten Preises, Oliver Hach, aus. Zusammen mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und der Sudetendeutschen Stiftung wurden in Kooperation mit der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Deutschen Botschaft in Prag, der Stadt Mährisch Schönberg und dem Begegnungszentrum Mährisch Schönberg die Preise nun in einer live auf Youtube übertragenen feierlichen Veranstaltung verliehen.
Die Veranstaltung begleitete Musik des Schönberger Kinderchors Motýli (Schmetterlinge). Der Bürgermeister der Stadt Mährisch Schönberg, Tomáš Spurný, der geschäftsführende Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, Regierungssprecher Steffen Seibert, Reinfried Vogler, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und der Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit, Bundesbeauftragter a.D. Hartmut Koschyk, hielten Grußworte. Die Laudatio auf die Preisträger hielten der Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine, Martin Dzingel, die Präsidentin der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Christa Naaß und Hartmut Koschyk, der den Preis vor Jahren initiierte. Hartmut Koschyk wünschte sich abschließend ein baldiges Symposium aller Preisträger vor Ort in Mährisch Schönberg. Zum Ende der Preisverleihung dankte Alexander Klein, Sohn von Hans „Johnny“ Klein, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs für ihr Engagement.
Der Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung erinnerte in seinem Grußwort an seine ersten persönlichen Begegnungen mit Jonny Klein im Rahmen der landsmannschaftlichen Arbeit
Einen Artikel im Landesecho zur Preisverleihung finden Sie hier.
Den Beitrag des 1. Preisträgers Jonas Lüth finden Sie hier.
Zur Laudatio für den 1. Preisträger Jonas Lüth gelangen Sie hier.
Die Aufzeichnung der Preisverleihung ist auf dem Youtube-Kanal der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik abrufbar: