Kulturstiftung setzt mit Friedenskonzert Zeichen gegen Antisemitismus und für Solidarität mit der Ukraine

75 Jahre Grundgesetz, 35 Jahre Mauerfall, 35 Jahre Demokratiebewegung, in Osteuropa und 200 Jahre Beethovens 9. Symphonie: Um diese Jahrestage zu würdigen und damit auch ein deutliches Zeichen gegen Flucht, Vertreibung und Deportation und gegen Antisemitismus zu setzten und gleichzeitig für Völkerverständigung und für Solidarität mit der Ukraine einzutreten fand in der Berliner Gethsemanekirche ein Friedenskonzert statt, dass nachhaltig von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und der Ansprechperson des Berliner Senats für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene Walter Gauks, als Kooperationspartner unterstützt wurde. Initiator und Veranstalter war der Zamirchor Bayreuth, der bereits Konzerte beim Holocaust-Gedenktag der Vereinten Nationen in New York und Genf gegeben hat.

Ludwig van Beethoven (1770–1827) 9. Symphonie, 4. Satz

Uraufführung „Dreamzoned“ des aufstrebenden Hollywood-Filmmusik-Komponisten Lukas Geppert

Auszug aus „Ein Überlebender aus Warschau“ von Arnold Schönberg

Werner Richard Heymann (1896–1961): Irgendwo auf der Welt und Janusz Wojtarowic (*1982): Das Herz
Sängerin: Helena Goldt; Ensemble Con:Trust: Marius Staible und Daniel Rot

Chöre aus Deutschland, Italien, Bulgarien und Israel wurden begleitet von der klassischen Philharmonie Bonn und Musikerinnen der transkarpatischen Regionalphilharmonie aus Ushgorod (Ukraine). Ebenfalls traten Musiker aus den Reihen der Spätaussiedler auf. Dirigent war der südkoreanische Musiker Youngkwang Jeon.

Im Rahmen des Konzertes hielten Max Landero Staatssekretär für Integration, Antidiskriminierung und Vielfalt (verlesen vom Geschäftsführer der Kulturstiftung), Reinfried Vogler, Ehrenvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Walter Gauks, Ansprechpartner des Berliner Senats für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene, der europapolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Thomas Hacker MdB und Ron Prosor Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschlands ein Grußwort.

Zur Begrüßung und Verlesung des Grußwortes von  Max Landero, Staatssekretär für Integration, Antidiskriminierung und Vielfalt gelangen Sie hier.

Zum Grußwort des Ehrenvorsitzenden der Kulturstiftung, Reinfried Vogler, gelangen Sie hier.

Zum Grußwort von Walter Gauks Ansprechpartner des Berliner Senats für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene gelangen Sie hier.

Zum Grußwort des europapolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion Thomas Hacker MdB gelangen Sie hier.

Zum Grußwort von Ron Prosor Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschlands gelangen Sie hier.

Das musikalische Programm selbst stand für Frieden, Freiheit und Demokratie:

Beethovens 9. Symphonie (4. Satz), heute Hymne der Europäischen Union und des Europarates, steht seit seiner Uraufführung vor 200 Jahren für Freiheit und Brüderlichkeit. Sie ist heute mehr denn je ein Symbol unserer europäischen Wertegemeinschaft, basierend auf Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte.

Schönbergs Komposition „Ein Überlebender aus Warschau“ erinnert an den menschenverachtenden Holocaust und ist Mahnung zugleich, dass Antisemitismus in jeglicher Form keinen Platz mehr in Deutschland, Europa und der Welt haben dürfen. Gleichzeitig erinnert das aufgeführte Werk auch an den Warschauer Aufstand vom 1. August bis zum 2. Oktober 1944 – neben dem Slowakischen Nationalaufstand eine der größten Erhebungen gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft.

Die Uraufführung „Dreamzoned“ des aufstrebenden Hollywood-Filmmusik-Komponisten Lukas Geppert verwebt hingegen interkulturelle musikalische Motive, schlägt emotionale Brücken und bringt die verbindende Kraft der Kultur über Staatgrenzen hinaus musikalisch zum Ausdruck.

Und schließlich standen die Lieder „Irgendwo auf der Welt“ von Werner Richard Heymann und „Das Herz“ von Janusz Wojtarowic  für „Heimat“  und erinnern damit auch daran, dass Flucht und Vertreibung keinen Platz mehr in Europa und der Welt haben dürfen – dass das Recht auf die Heimat bewahrt und geschützt werden muss.

Vorstandsvorsitzender Dr. Gierlich: „Krieg, Flucht, Vertreibung, Menschenverachtung, darunter jegliche Form von Antisemitismus, dürfen keinen Platz mehr in Europa haben. Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen fühlt sich im Geiste der Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950, des Grundgesetzes und der Europäischen Union gleichermaßen dazu verpflichtet, mit ihren Symposien, Begegnungstagungen und grenzüberschreitenden Kulturprojekten im In- und Ausland als Brückenbauer auch ihren Beitrag für ein geeintes und friedensstiftendes Europa auf der Basis der Partnerschaft freier Völker zu leisten. Grundgesetz, Charta und §96 Bundesvertriebenengesetz sind innerer Kompass der Kulturarbeit der Kulturstiftung, die das deutsche kulturelle Erbe im östlichen Europa als Teil einer gesamt europäischen Kultur- und Geistesgeschichte versteht: Denn Kultur verbindet nicht nur Menschen, sondern sie hat eine verbindende Kraft über Staatsgrenzen hinaus. Gerne hat die Kulturstiftung daher das Friedenskonzert unterstützt, um damit 75 Jahre Grundgesetz zu würdigen, 35 Jahre Fall der Berliner Mauer und des demokratischen Umbruchs in Osteuropa, durch den sich der Auftrag nach §96 BVFG im östlichen Europa überhaupt erst vollends entfalten konnte. Es gilt ein Zeichen des Friedens, gegen Antisemitismus und für ein gemeinsames Europa zu setzen.“

Zum Programm mit den Grußworten des Vorstandsvorsitzenden der Kulturstiftung Dr. Ernst Gierlich und der Ansprechperson Walter Gauks gelangen Sie hier. 

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