Als Kaufmannssohn erblickte Gustav Adolf Reinhard Pompe das Licht der Welt, verlor früh den Vater und wurde als einziges Kind seiner tatkräftigen Mutter in Stettin erzogen. Schon mit zwölf Jahren stand für ihn fest, Theologie zu studieren.
Unter seinen Lehrern war der Dichter, Politiker und Historiker Ludwig Giesebrecht (1792-1873) der bedeutendste. 1849 bezog Pompe die Universität Halle zum Studium der Theologie und Philologie. Hier wurde er Mitglied der christlichen Verbindung „Wingolf“, die unter Einfluß des in sein Bonner Universitätsamt wieder eingeführten Ernst Moritz Arndt entstand. Adolf Pompe ist als Verfasser religiöser, vaterländischer und Heimatgedichte und -lieder bekannt geworden. 1850 dichtete er auf Wunsch eines pommerschen Kommilitonen in Halle das bekannte „Pommernlied“ nach der Melodie „Freiheit, die ich meine“. 1853 wurde es erstmals im Sammelband „Aus dem Wingolf“ im Druck öffentlich bekannt gemacht. Pompe erteilte jeglichem Radikalismus und dessen „Teufelsaposteln“ in der Studentenschaft eine Absage. In einer Rede von 1850 forderte er in Studentenschaft und Volk Buße und Glaube, übte Kritik am Theoretisieren und rief zur Praxis in Glaube und Liebe auf. Pompes Pommernlied gewann 1853 den weiter greifenden Sinn eines über Revolution und Reaktion hinaus gültigen Aufrufs zum Dienst an Heimat und Vaterland. Im Gesamtwingolf, der sich über mehrere Universitätsstädte erstreckte, spielte Halle eine besondere Rolle. Dort gab es zwei Gruppen, eine kleinere, die sich nur auf den inneren religiösen Auftrag beschränkte, und eine größere, die „Pompejaner“, von Pompe angeführt, die die ganze Breite des Lebens mit der christlichen Freiheit des Glaubens durchdringen wollte. Auch nachdem Pompe Halle 1853 verließ, behielten die „Pompejaner“ die Oberhand. Nach seiner Tätigkeit als Lehrer am Dresdener Freien Gymnasium wirkte Adolf Pompe in Pommern: ab 1856 als Gymnasiallehrer in Greifenberg, von 1861 bis 1872 als Oberprediger in Labes, bis 1883 als Superintendent in Lauenburg, dann in Demmin, wo er im 59. Lebensjahre verstarb. Nach seinem Tode wurden von einem Unbekannten „Gesammelte Gedichte von Adolf Pompe, Superintendent in Demmin“, gedruckt in Labes, herausgegeben.
Bibl.: Hugo Gotthard Bloth, Das Pommernlied und sein historischer Hintergrund, in „Baltische Studien“, N. F. Band 63/1977.