Die Familie Schumacher stammte väterlicherseits aus Ostpreußen, mütterlicherseits aus Salzburg. Der als preußischer Beamter ins Elsaß versetzte Vater kehrte bald nach Königsberg zurück, wo Schumacher Schul- und Studienzeit verbrachte. Er promovierte als Historiker und legte 1903 das Staatsexamen ab, woraufhin er 1905 an seiner ehemaligen Schule, dem Friedrichskolleg in Königsberg, als Oberlehrer angestellt wurde, das er, nach einer Zwischenzeit als Direktor des Gymnasiums Marienwerder (ab 1922), von 1934 bis 1945 leitete. Nach dem Kriege wirkte er noch einige Jahre in Hamburg.
Neben seiner pädagogischen Tätigkeit widmete er sich intensiv der Wissenschaft, was in der Verleihung einer Honorarprofessur der Universität Königsberg sichtbaren Ausdruck fand. Auch im wissenschaftlichen Vereinsleben Ostpreußens hat er sich rege betätigt, wobei allerdings nur die Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung den Krieg überdauerte, die ihn 1954 zum Ehrenmitglied ernannte. Er „gehörte zu den führenden Männern ostpreußischen Geisteslebens“ (Gause).
Seine Veröffentlichungen galten in erster Linie dem Preußenland, auch wenn er sich — durch eine Reise angeregt – ebenfalls mit dem Deutschen Orden in Apulien und Sizilien beschäftigte. Seine Stärke lag vor allem im zusammenfassenden Überblick, und bereits 1925 erschien, in Zusammenarbeit mit dem Marienwerderer Kollegen Erich Wernicke, die „Heimatgeschichte von Ost- und Westpreußen“, aus der Schumachers eigene „Geschichte von Ost- und Westpreußen“ erwuchs. Er legte sie 1937 in erster Auflage vor. Die zweite wurde 1957 von Herbert Marzian vom Göttinger Arbeitskreis überarbeitet und an die Gegenwart herangeführt. In dieser Form wurde sie stets neu herausgebracht, zuletzt 1977 in 6. Auflage. Auch wenn die Konzeption einer Geschichte des Preußenlandes 45 Jahre nach Schumachers Arbeit anders aussieht, so ist sie doch noch immer ein unverzichtbares Standardwerk, das Schumachers Namen fortträgt.
Lit.: Fritz Gause, in: Zs. f. Ostforschung 6,1957, S. 401-403; ders., in: Altprußische Biographie II, Marburg 1967, S. 647 mit weiterer Literatur.