Biographie

Born, Max

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Physiker
* 11. Dezember 1882 in Breslau
† 5. Januar 1970 in Göttingen

Der Nobelpreisträger Max Born wollte ursprünglich Ingenieur werden, widmete sich jedoch auf Anraten seines Vaters vor Beginn des Fachstudiums zunächst der Allgemeinbildung, hörte in Breslau Vorlesungen aus Philosophie, Nationalökonomie, Kunstgeschichte, Mathematik und Naturwissenschaften. Seine Wahl fiel schließlich auf die Theoretische Physik. Er studierte an den Universitäten Breslau, Heidelberg, Zürich und Göttingen, promovierte im Jahre 1907 und habilitierte sich 1908 an der Universität Breslau, 1909 in Göttingen. Er hielt im Jahre 1912 Vorlesungen über Relativität an der Universität Chicago, wurde 1915 Außerordentlicher Professor an der Universität in Berlin, von wo er 1919 als Ordinarius an die Universität Frankfurt ging. Max Born lehrte von 1921-1933 in Göttingen, wurde 1933 – zur Emigration gezwungen – Stokes Lecturer an der Universität Cambridge und war von 1936 bis zu seiner Emeritierung (1953) Professor of Natural Philosophy an der Universität Edinburgh. Nach seiner Emeritierung kehrte Born nach Deutschland zurück und lebte in Bad Pyrmont.

Er hinterließ ein gewaltiges Lebenswerk; er verfaßte 20 wissenschaftliche und wissenschaftsphilosophische Bücher und mehr als 300 Aufsätze in Fachzeitschriften; es gibt kaum noch physikalische Arbeiten, die nicht in irgendeiner Form auf den von ihm erarbeiteten Grundlagen aufbauen. Max Born sind zahlreiche Ehrungen zuteil geworden. Er erhielt 1954 den Nobelpreis für Physik „für seine fundamentale Erforschung der Quantenmechanik, insbesondere für seine statistische Interpretation der Wellenfunktionen“. Max Born begründete (1912) mit Theodor von Karmán die Quantentheorie der spezifischen Wärme; er unternahm es, eine einheitliche Kristallphysik auf atomistischer Grundlage aufzubauen. 1915 erschien seine „Dynamik der Kristallgitter“, „Aufbau der Materie“ (21922); „Die Relativitätstheorie Einsteins“ (31922); 1923 „Atomtheorie des festen Zustandes“; „Atommechanik“ (1925); „Probleme der Atomdynamik“ (1926); „Optik“ (1933); „Mod. Physik“ (1933); „Atomic Physics“ (1935); „The Restless Universe“ (1936); „Natural Philosophy of Cause and Chance“ (Oxford 1949); „Physik im Wandel der Zeit“ (1954); Nobelvortrag: „Die Statist. Deutung der Quantenmechanik“ in: „Physikal. Blätter“, 11 (1955). Mit seiner Berufung nach Göttingen (1921), wo sich um ihn die hervorragendsten Schüler und Mitarbeiter aus der ganzen Welt sammelten, begann eine glänzende Epoche der Physik in Deutschland.

Lit.: Deutsche Nobelpreisträger (München 1968); Der Große Brockhaus, Bd. 2.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Born