Das im Jahr 2020 erstmals initiierte Format „Kultureinrichtungen im Dialog“ der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Plattform des Austausches zwischen Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit der Heimatvertriebenen untereinander und mit fachlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen des § 96 BVFG-Förderbereichs entwickelt. Die alljährliche Begegnungstagung ist fester Bestandteil der von der BKM gewährten projektbezogenen Bundesförderung der Kulturstiftung.
Bei der diesjährigen Veranstaltung vom 14. bis 17. September in Bonn, an der rund 50 Personen von Einrichtungen und Institutionen aus ganz Deutschland teilnahmen, wurden erneut Impulse für eine stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung der Kulturarbeit nach § 96 BVFG gesetzt.
In Themenblöcken zur „Rolle von nach §96 tätigen Einrichtungen in der schulischen und außerschulischen Bildung“, zur „Bedeutung des Einsatzes neuer Medien und zu Möglichkeiten zur Gewinnung von Multiplikatoren“, zur „Stärkung der Nachwuchsförderung und zur Erzielung von Synergieeffekten“ und zur „ Vermittlung von Flucht und Vertreibung und Integration der deutschen Heimatvertriebenen unter einer Einbeziehung der Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit“ wurde der Erfahrungsaustausch zu aktuellen Fragestellungen über Fachbereichsgrenzen hinweg erneut nachhaltig gefördert und Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.
Themenblock 1
Stand und Perspektiven der Kulturarbeit gemäß §96 BVFG
Moderiert von Geschäftsführer Thomas Konhäuser widmete sich das Eröffnungspanel dem Stand und den Perspektiven der Kulturarbeit gemäß §96 BVFG. In seinem Impuls dankte Geschäftsführer Konhäuser dem Land Nordrhein-Westfalen, dass dieses trotz schwieriger Haushaltlage die finanziellen Fördermittel im Hinblick auf §96 BVFG im Gegensatz zum Bund nicht gekürzt habe. Dies zeige eindrucksvoll, dass das Land sich der Bedeutung einer gelebten Erinnerungskultur mit all seinen positiven Effekten, wie beispielsweise auch der Förderung einer gesamtgesellschaftlichen Empathie für heute nach Deutschland kommende Flüchtlinge, bewusst sei. Man müsse die Vergangenheit kennen, um verantwortlich Gegenwart und Zukunft zu gestalten. An der sich anschließenden Podiumsdiskussion beteiligten sich nach einem einleitenden Impuls von Geschäftsführer Konhäuser neben dem nordrhein-westfälischen Beauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern Heiko Hendriks und der hessischen Beauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf, Stefan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien, Olga Martens, Internationaler Verband der deutschen Kultur und Volodymir Leysle, Vorsitzender des Rates der Deutschen der Ukraine.
Themenblock 2
Die Rolle von nach §96 tätigen Einrichtungen in der schulischen und außerschulischen Bildung
Projektvorstellung „Virtuelles Bildungshaus“
Thomas Konhäuser, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn
Impuls
Dr. Nike Alkema, Akademie am Tönsberg, Oerlinghausen, online
Projektvorstellung
Helga Korodi, Würzburg
Themenblock 3
Die Bedeutung des Einsatzes neuer Medien zur Stärkung der eigenständigen Kulturarbeit und Möglichkeiten zur Gewinnung von Multiplikatoren
Impuls
Thomas Dapper, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn
Im Anschluss: Diskussion
Themenblock 4
Stärkung der Nachwuchsförderung in nach §96 BVFG tätigen Einrichtungen und Möglichkeiten der Vernetzung zur Erzielung von Synergieeffekten
Impuls
Roland Zillmann, Leiter Grundsatz- und Jugendfragen, Bund der Vertriebenen, Bonn
Vorstellung Nachwuchsnetzwerk JUWOST und Junges Netzwerk Zukunft – Interview mit Netzwerkmitgliedern
Thomas Konhäuser und Matthias Lempart, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn
Projektvorstellung
Oleg von Riesen, KuBIK e.V. – Verein zur Förderung von Kultur, Bildung, Integration und Kunst, Vorstandsmitglied, Projektkoordinator und musikpädagogischer Leiter der Theatergruppe „Meine Leute“
Im Anschluss: Diskussion
Themenblock 5: Vermittlung von Flucht und Vertreibung und Integration der deutschen Heimatvertriebenen und mögliche Einbeziehung der Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit
Impuls
Artur Böpple, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Redaktion, BKDR Verlag, Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland e. V. (BKDR), Nürnberg
Impuls
Nicola Remig, Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde (DIZ) von HAUS SCHLESIEN, Königswinter-Heisterbacherrott
Podium
Dr. Lilia Antipow, Haus des Deutschen Ostens, München
Nathalie Keller, Geschäftsleiterin Haus der Heimat, Nürnberg
Artur Böpple, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Redaktion, BKDR Verlag
Nicola Remig, HAUS SCHLESIEN
Ökumenischem Gottesdienst im Bonner Münster zum Tag der Heimat und Informationsbesuch des Hauses der Geschichte Bonn
Der darauf folgende Tagungstagung begann mit einem ökumenischem Gottesdienst im Bonner Münster zum Tag der Heimat, der von Weihbischof Dr. Reinhard Hauke und Bischof Klaus Wollenweber gestaltet wurde. Im Anschluss fand ein Informationsbesuch im Haus der Geschichte Bonn statt verbunden mit einer Diskussion zur musealen Wissensvermittlung.
Bürgerdialog beim Ostdeutschen Markttag
Erstmals war die Dialogveranstaltung in den Bonner Ostdeutschen Markttag eingebunden, wo diese mit der Preisverleihung des von der Kulturstiftung ausgelobten Wettbewerbs „Begegnungen im Bildungshaus“ und einer Podiumsdiskussion zur Bedeutung der Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes im Kontext zur Gegenwart endete.
Einen Bericht zur Preisverleihung finden Sie hier.
Podium: Die Bedeutung des deutschen kulturellen Erbes im Kontext zur Gegenwart
Thomas Konhäuser, Geschäftsführer Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen
Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien
Volodymyr Leysle, Vorsitzender Rat der Deutschen der Ukraine
Peter Harder, Bund Junges Ostpreußen, Moderation